Die Ringer des SV Siegfried Hallbergmoos wollen nach dem Abstieg zurück in die Erfolgsspur. Große Momente gab es zuletzt vor allem bei der Jugend.
Hallbergmoos – Keine Überraschungen gab es am Montag in der Jahreshauptversammlung des SV Siegfried Hallbergmoos bei den Neuwahlen: Vorsitzender Michael Prill wurde von den 43 anwesenden Mitgliedern des Ringerclubs einstimmig wiedergewählt und hat den Posten damit für die kommenden zwei Jahre weiter inne. Und er versprach: „Solange ich genügend Mitstreiter finde, werde ich weitermachen.“
Erfolge feierte der SVS in den vergangenen Monaten vor allem bei der Jugend. Die Schülerstaffel wurde Sechster bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften – eine Platzierung, die laut Prill zu wenig gewürdigt worden sei. „Denn es ist schon überragend, dass wir zum dritten Mal in Folge dabei waren. Und das ist überhaupt nicht der Regelfall.“ Mit fünfmal Gold, elfmal Silber sowie siebenmal Bronze zeigten die Hallberger Ringer zudem starke Leistungen bei den bayerischen Titelkämpfen im Einzel. Nicht zu vergessen: Der Nachwuchs wurde auch noch Bayerischer Mannschaftsmeister.
Lungenembolie bei Giorgi Gegelashvili
Dagegen gab es bei den Erwachsenen einen schmerzlichen Abstieg zu vermelden. Bei der Ersten Mannschaft sei dabei viel Verletzungspech der Hauptgrund gewesen, erklärte Prill und erinnerte an den Georgier Giorgi Gegelashvili, der zunächst mutmaßlich wegen einer Handgelenksverletzung ausfiel: „Es war aber viel dramatischer, und glücklicherweise kam er schnell ins Krankenhaus.“ Dort wurde unter anderem eine Lungenembolie festgestellt – und ohne schnelle Behandlung würde der junge Mann nicht mehr leben.
Glücklicherweise habe man zuvor eine Krankenversicherung für Giorgi Gegelashvili abgeschlossen, berichtete der Vorsitzende: „Die Behandlung hat über 50 000 Euro gekostet – und damit wäre ansonsten ein großer Teil unserer Rücklagen weg.“ Diese betragen nach einem kleinen Gewinn von rund 140 Euro im vergangenen Jahr rund 69 000 Euro. „Das könnte irgendwann ein wichtiger Posten werden.“
Nicht ganz so toll ist laut Prill, dass es heuer keine Zweite Mannschaft mehr gibt. „Es war schwer, genügend Personal zu finden. Außerdem müssten die Sportler auch die nötige Motivation zeigen und bei Einzelturnieren mitmachen. Das war leider nicht der Fall.“
Einstimmige Ergebnisse bei den Neuwahlen
Die Erste tritt nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga nun in der Regionalliga an, die neuerdings Nike Wrestling League heißt. Dort treffe man auf attraktive Gegner wie etwa Unterföhring, Anger oder Westendorf. Als Ziel nannte Prill die Top Drei – doch Bürgermeister Josef Niedermair zeigte sich da wesentlich optimistischer: „In mein Grußwort für das Programmheft werde ich schon die Hoffnung auf den ersten Platz reinschreiben.“ Mit einem Kader aus altbewährten Kräften und einigen Neuzugängen sei man dazu in der Lage, bestätigte Prill: „Aber auch in dieser Saison können wir nicht alle Gewichtsklassen doppelt besetzen.“ Generell sagte der Vorsitzende aber, dass dies aktuell genau die richtige Liga für den SV Siegfried sei.
Bei den Wahlen gab es dann lauter einstimmige Ergebnisse. Neben Prill wurden Damian Edfelder (stellvertretender Vorsitzender) und Eva-Maria Münzer (stellvertretende Vorsitzende und Jugendleiterin), Marianne Pointner (Schatzmeisterin) und Beate Prill (stellvertretende Schatzmeisterin), Thomas Kopp (Schriftführer), Helmut Ernst und Andreas Niedermair (beide stellvertretende Jugendleiter), Josef Fritsch, Christian Edfelder und Jakob Jung (jeweils Beisitzer), Christian Bauer (Wettkampfreferent) sowie Wolfgang Förg und Rudolf Lamprecht (beide Revisoren) gewählt.
Bernd Heinzinger