Bündnis unterzeichnet Erklärung zur „Wiederansiedlung“ der Solarbranche in Europa
Fünf große deutsche Unternehmen wollen die kriselnde europäische Solarindustrie stärken. Dazu haben sie sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen.
Berlin – Die Solarindustrie in Deutschland steckt in einer tiefen Krise. Deutschen Unternehmen machen die zuletzt stark gesunkenen Großhandelspreise für Solarmodule zu schaffen. Die Macht der chinesischen Photovoltaik-Hersteller mit ihren viel günstigeren Panels ist zu groß. Fünf große deutsche Unternehmen wollen das ändern. Gemeinsam wollen sie einen „Beitrag zur Wiederansiedlung der Solarindustrie in Europa“ leisten.

Dazu haben sich Enpal, 1Komma5Grad, Energiekonzepte Deutschland, Zolar und Eigensonne zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Ihr Ziel: den Absatz von Solarkomponenten aus europäischer Produktion zu fördern. Am Dienstag (28. November) überreichte die Initiative Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine Absichtserklärung. Das teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Solar-Unternehmen wollen Photovoltaik-Komponenten aus europäischer Produktion fördern
Darin heißt es: „Die unterzeichnenden Unternehmen erklären hiermit unsere Absicht, Solarkomponenten aus europäischer Produktion in unser Angebot aufzunehmen.“ Man wolle „im Einklang mit den politischen Bestrebungen der Bundesregierung und der Europäischen Kommission“ die Photovoltaik-Wertschöpfungskette stärken und als Dienstleister vor Ort die „Solarenergie weiter zügig und großvolumig ausbauen.“
Das Bündnis nannte in der Absichtserklärung auch Kriterien, die erfüllt sein müssen, um als Solarkomponenten aus europäischer Produktion zu gelten. So muss ab 2024 etwa eine Photovoltaik-Anlage mindestens zwei der folgenden Kriterien aufweisen:
- PV-Module aus deutscher/europäischer Produktion
- Wechselrichter aus deutscher/europäischer Produktion
- Ingot/Wafer aus deutscher/europäischer er Produktion
- PV-Zellen aus deutscher/europäischer Produktion
- Solarglas aus deutscher/europäischer Produktion
- PV-Befestigungsmaterial aus Deutschland/Europa
- Polysilizium aus Deutschland/Europa
- Leistungselektronik aus Deutschland/Europa
- Energiemanagementsystem (EMS) entwickelt in Deutschland/Europa
- Speicher aus deutscher/europäischer Produktion
Deutschen Solarherstellern macht drastischer Preisverfall zu schaffen
Mindestens aber müssen das Kriterium „PV-Module aus deutscher/europäischer Produktion“ oder „Wechselrichter aus deutscher/europäischer Produktion“ erfüllt sein. Eigenen Angaben zufolge beschäftigen die fünf Unternehmen mehr als 8000 Menschen und erwirtschafteten im Jahr 2022 mehr als eine Milliarde Euro.
Seit dem Sommer erlebte die Branche einen drastischen Preisverfall. Während die Nachfrage langsam wuchs, stieg das Angebot massiv. Binnen weniger Monate stürzten die Preise für Solaranlagen auf ein Rekordtief. Wirtschaftsminister Habeck hatte deshalb zuletzt Subventionen für deutsche Solarhersteller geprüft. (mt)