Leicht habe man es sich nicht gemacht, so Angelika Flock, die als zweite Bürgermeisterin die jüngste Hauptausschusssitzung leitete.
Weilheim - rotz vieler Gespräche und Überlegungen sah sich die Stadt Weilheim gezwungen, die Elternbeiträge zur Kinderbetreuung anzupassen und sie ab dem 1. September dieses Jahres erneut zu erhöhen.
Eine weitere Erhöhung würde dann ab dem 1. September 2026 greifen. Verwaltungsmitglied Stefan Popp erklärte die dramatische Sachlage: „Alle Kitas verursachen ein Defizit“, so der Sachbearbeiter. „Es handelt sich um Ausfälle von 7,5 Millionen Euro. Das sind umgerechnet Einbußen von 6.220 Euro pro Kind.“
„Das liegt nicht an der Stadt Weilheim, sondern am ganzen System“, beteuerte Flock. Die Gemeinde brauche dringend mehr Zuschüsse, doch das System sei komplett gegen die Wand gefahren.
Der Plan sieht nun vor, im Kindergarten bei einer durchschnittlichen Buchungszeit von drei bis vier Stunden die Gebühr auf 185 Euro zu erhöhen, was einer Steigerung von elf Prozent entspricht. Ab September 2026 lägen die Gebühren für diesen Zeitraum dann bei 200 Euro. Wer den Kindergarten neun bis zehn Stunden benötigt, zahlt ab Herbst 305 Euro und im Folgejahr dann 320 Euro. Die Erhöhungen ab September schlagen, abhängig von der durchschnittlichen Buchungszeit, mit elf, zwölf, dreizehn oder vierzehn Prozent zu Buche. Allerdings dürfen Eltern auch auf den Elternbeitragszuschuss zählen, was bei ihnen bei den Kosten hilft.
„Was die Gesamtkosten angeht, übernehmen die Gemeinden 60 Prozent, der Staat etwa 30 Prozent und die Eltern rund zehn Prozent“, erklärte Popp. „Diese Erhöhungen gehen in die richtige Richtung, aber sie helfen nur, die Kosten etwas zu reduzieren.“ Auch die Verpflegungskosten müssen mit einer Erhöhung angepasst werden. Ab dem 1. September bezahlen Kinder 4,25 Euro für ihr Mittagessen.Die prekäre finanzielle Situation der Kitas entstehe durch inflations- und kriegsbedingte Preissteigerungen. Auch seien die Personalkosten deutlich gestiegen. Obwohl von der Situation wenig begeistert, wurde die Entscheidung zur Vorbereitung einstimmig abgesegnet.
Jetzt geht das Thema zur Anpassung der Elternbeiträge zum Stadtrat. Am 10. April entscheiden Stadträte dann final über die neuen Gebühren.
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