Das Kultur im Oberbräu hat wieder Fahrt aufgenommen, das Besucheraufkommen hat Vor-Corona-Niveau erreicht. 2024 sollen die Zahlen weiter steigen. Finanziert wird das Kulturangebot weitgehend von der Marktgemeinde.
Holzkirchen – Das Holzkirchner Kulturleben hat sich schnell von den Folgen der Pandemie erholt. Wie Christine von Löwis, Geschäftsführerin des Kultur im Oberbräu, in der jüngsten Gemeinderatssitzung darlegte, konnte ihr Haus 2023 mit mehr als 20 000 Besuchern und 177 Veranstaltungen an das Niveau vor der Pandemie anschließen. „Im Jahr 2024 wollen wir mit einem neuen Programm noch mehr Menschen reinbringen“, sagte sie. Löwis war gekommen, um die Jahresabschlüsse für das Wirtschaftsjahr 2022 der drei kommunalen Kulturunternehmen vorzustellen.
Vor allem in den Zahlen der Kultur im Oberbräu GmbH & Co. KG – ihr obliegen die unmittelbaren Kosten von Kulturveranstaltungen, etwa Künstler-Gagen und Gema-Gebühren – schlug sich die Pandemie nieder. Ihre Hauptaufgabe ist die Organisation und Durchführung von Kulturveranstaltungen und Festen, und das war vor allem im ersten Quartal 2022 nur eingeschränkt möglich. Lediglich 86 Veranstaltungen fanden 2022 statt.
„Es war kein normales Jahr“, erklärte Bürgermeister Christoph Schmid (CSU). Durch die Auflage, Mindestabstände einzuhalten, sei nur eine geringe Auslastung möglich gewesen. „Wir haben trotzdem versucht, Kulturleben anzubieten.“ Weil mehr Kultur mehr Minus im Budget bedeute, sei dann auch der Jahresfehlbetrag in Höhe von 179 809 Euro größer ausgefallen als 2021, wo das Kulturleben nahezu vollständig zum Erliegen gekommen war. Da lag der Fehlbetrag bei 55 931 Euro.
„Wir haben uns in der Pandemie Geld gespart“, erklärte Schmid. Denn die Gemeinde bezuschusst Kultur, um sie bezahlbar zu halten. 30 bis 35 Euro pro Jahr und Einwohner gewähre die Gemeinde an Zuschüssen. „Wir können dadurch Kultur machen, ohne uns sorgen zu müssen“, sagte Löwis. Das Seniorenprogramm zum Beispiel, das zwölf Euro koste, inkludiere auch Kaffee und Kuchen. Rentabel sei das nicht, aber eine Bereicherung für Senioren.
Auch die Kultur- und Bürgerhaus GmbH & Co. KG stand 2022 unter dem Eindruck der Pandemie. Aus ihrem Budget wird das gesamte Personal und der Unterhalt des Gebäudes bezahlt. Löwis zufolge beläuft sich der Fehlbetrag auf 672 636 Euro und ist damit geringer als im Vorjahr mit 733 988 Euro. Das liegt an den Umsatzerlösen, die sich im Vergleich zu 2021 um mehr als 63 Prozent erhöht haben. Den Erlösen in Höhe von 250 184 Euro standen jedoch Aufwendungen in Höhe von 922 821 Euro gegenüber. Weil das Unternehmen nicht genügend Eigenmittel erwirtschaften konnte, gewährte die Gemeinde Holzkirchen einen Zuschuss in Höhe von 400 000 Euro.
Ein positives Ergebnis in Höhe von 311 Euro erzielte dagegen die Holzkirchner Kultur- und Bürgerhaus Verwaltungs GmbH im Jahr 2022. Die Komplementärgesellschaft sei eine „Must-Have-GmbH“, wie Schmid (CSU) es formulierte: „Die muss man aus Haftungsgründen haben, sie hat aber sonst keinen Zweck.“ Unter anderem werden Versicherungen aus ihrem Budget bezahlt. Ihre Bilanzsumme betrug 38 301 Euro.
Der Gemeinderat erteilte der Geschäftsführung der Unternehmen die Entlastung.
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