Austro-Band Seiler und Speer bringt Stadtsaalhof zum Kochen
Es war ein furioser Auftakt des zweitägigen Fürstival im Veranstaltungsforum. Das Austro-Duo Seiler und Speer feierte mit 200 Besuchern im Stadaalhof.
Fürstenfeldbruck - Wenn man ein Interview mit dem österreichischen Duo Seiler und Speer führt, rechnet man mit einigem. Aber sicher nicht mit diesem Gesprächsauftakt. „Wie iss‘n des jetzt mit diesem Fliegerhorst? Was passiert denn da jetzt?“, wollte Bernhard Speer wissen. Sein Interesse ist allerdings weniger politischer Natur, sondern ganz praktisch. Der 41-Jährige hat einen Pilotenschein und wäre gerne nach Fürstenfeldbruck geflogen. „Weil es gibt ja eine Riesen-Landebahn.“
Aber wurscht. Auch ohne Flugzeug starten Seiler und Speer durch. Das neue Album „Hödn“ ist in Österreich auf Platz 1. „Wir haben einfach wieder voll Bock. Ich glaub‘, dass das unser Jahr wird“, sagt Speer. Da wird er gleich von Kollege Christopher Seiler getratzt: „Das Interview müssen wir nochmal im Jänner führen. Kannst doch nicht quasi im Dezember sagen, dass das dein Jahr wird.“
Sie sind gut drauf zwei Stunden vor dem Konzert im Stadtsaalhof. Während die ersten Fans (insgesamt 2000) eintrudeln, sitzen die Künstler entspannt in ihren Sesseln back㈠stage. Ja, nach dem großen Erfolg der ersten Alben habe man sich anderen Projekten gewidmet. Das tat gut. „Wir sind mit einem großen Teil unserer Band-Schar älter geworden und reifer“, erklärt Seiler. Die Texte, die sie später zum Besten geben werden, sind nicht mehr nur lustig wie „I wü ned“ oder „Bonny und Clyde“ mit kleiner Botschaft, sondern nachdenklich. Auch der Tod spielt eine Rolle. Ihrem größten Fan Sandra, die wegen eines Gehirntumors starb, widmeten sie das Lied „Hödn“. Gänsehaut.
Zwei Stunden Songs
Aber eben auch bombastische Stimmung beim Fürstival-Auftakt. Das Publikum feierte, sang lautstark mit. Komplimente zur Location kamen schon von Sängerin Päm als Vorband. Nun rockten Seiler und Speer die Bühne. Nach dem ersten Lied scherzte Speer: „So, jetzt spielen wir noch eine Zugabe.“
Und natürlich geben sie in den insgesamt zwei Stunden noch echte Zugaben (die Fans tobten). Und natürlich kam dann „Ham kummst“. Das Lied, das vor zehn Jahren Wiesn-Hit (Seiler: „Was ist das eigentlich?“) wurde und das Austro-Duo hierzulande endgültig einem großen Publikum bekannt machte, sogar populärer als in ihrem Heimatland (Speer: „Da bist a Export-Exot“). Das allerdings ist für die beiden aus künstlerischer Sicht eher schmutzige Vergangenheit.
Im Gegensatz zum Auftritt in Fürstenfeldbruck. Bevor er durch tosenden Applaus überstimmt wird, raunt Seiler ins Mikrofon: „Das war eines der schönsten Konzerte...“. Lassen wir mal so stehen.