"Blitzer-Warn-Apps": Warum Spezialisten von der Nutzung abraten
Wer hat nicht schon einmal mit dem Gedanken gespielt, sich von "Blitzer-Apps" vor Radarkontrollen warnen zu lassen. Die Sache hat aber einen großen Haken.
München – Nicht jeder Verkehrsteilnehmer muss gleich 17.000 Euro zahlen wie ein Motorradfahrer aus Rüsselsheim. Doch selbst eine geringere Geldstrafe kann ärgerlich sein. Daher ziehen viele Fahrer in Betracht, eine App zur Warnung vor Blitzern zu nutzen. Wie Fachleute erklären, ist das allerdings eine schlechte Idee.

ADAC warnt vor Blitzer-Apps: Kein Kavaliersdelikt
Der ADAC macht deutlich, dass in Deutschland „jede automatisierte Warnung vor Geschwindigkeitsmessanlagen“ untersagt ist. Die Geräte, die für solche Warnungen benötigt werden, dürfen nicht einmal betriebsbereit mitgeführt werden. Selbst wenn man ein Navigationssystem benutzt, das Blitzer anzeigt, verstößt man gegen das Gesetz.
Blitzer-Warn-Apps: In einigen Ländern können sogar Gefängnisstrafen verhängt werden
Der ADAC weist weiter darauf hin, dass es in Europa keine einheitlichen Strafen gibt. Allerdings sind Blitzer-Warn-Apps derzeit nur in Rumänien zugelassen (Stand 23. September). In Belgien und Luxemburg dagegen haben sich die Strafen auf die Nutzung von Blitzer-Warnern gewaschen: Wer sich automatisiert vor Geschwindigkeitskontrollen warnen lässt, riskiert hier sogar eine Haftstrafe. In Deutschland indes ist es auch dem Beifahrer untersagt, eine Blitzer-Warn-App zu nutzen. Wird dies bei einer Verkehrskontrolle festgestellt, drohen eine Geldstrafe von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Übrigens: Andere Autofahrer durch Betätigen der Lichthupe vor einem Blitzer zu warnen, ist ebenfalls verboten. Das Aufblenden darf per Gesetz nur in bestimmten Situationen verwendet werden.
In Österreich gibt es derzeit Aufsehen um „Geheim-Blitzer“, die häufig ihren Standort ändern.