„Unfair“ behandelt: So zieht die EU laut Trump die USA über den Tisch

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Trump nutzt seine Rede beim Weltwirtschaftsforum, um seine „America First“-Politik zu betonen und erneut mit hohen Zöllen zu drohen. Scharfe Kritik übt er an der EU.

Washington – Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos spricht US-Präsident Donald Trump das erste Mal seit seiner Amtseinführung vor einem internationalen Publikum. Die Botschaft ist eindeutig: Während das Forum die Globalisierung feiert, spricht sich Trump für „America First“ aus. Das heißt, „Amerika ist zurück und offen für Geschäfte“, verkündet Trump am 23. Januar. In seiner Rede droht er erneut mit höheren Zöllen und fordert niedrigere Ölpreise. Ins Visier fasst er allen voran die Europäische Union.

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos forderte Donald Trump niedrigere Ölpreise.
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos forderte Donald Trump niedrigere Ölpreise. © IMAGO/Peng Ziyang

Wie die EU laut Trump die Vereinigten Staaten über den Tisch ziehen

Trumps Botschaft ist keine Neue. Bereits während des Wahlkampfs versprach der Republikaner Firmen zu entlohnen, die in die USA ziehen und Strafmaßnahmen in Form von Zöllen gelten zu machen, wenn sie es nicht tun. „Diese können unterschiedlich hoch ausfallen“, betonte Trump nochmals in seiner Rede, bei der er online in Davos dazugeschaltet war, „aber diese Zölle werden Hunderte von Milliarden Dollar, wenn nicht sogar Billionen Dollar, in unsere Staatskasse spülen.“

Hart ins Gericht ging Trump mit der EU. „Die EU behandelt uns sehr unfair und sehr schlecht“, erklärte er. Seiner Auffassung nach zeige das Handelsdefizit, wie die USA von der EU über den Tisch gezogen werde. So kaufe die EU werde landwirtschaftliche Produkte, noch Autos aus den USA. Ein anderes Bild geben die Daten der Beobachtungsstelle für wirtschaftliche Komplexität (OEC). Laut OEC gingen rund 11,7 Milliarden Dollar der amerikanischen Autoexporte im Jahr 2022 nach Europa, 57,6 Prozent allein nach Deutschland. Darüber hinaus bezog in Europa vor allem die Niederlande viele landwirtschaftliche Produkte aus den USA.

Außerdem kritisierte Trump die in Milliardenhöhe verhängten Geldstrafen der EU gegen die Technologiekonzerne Apple und Google. In beiden Fällen beschuldigte die EU die Unternehmen, ihre Marktdominanz ausgenutzt und den Wettbewerb zu ihrem Vorteil gedreht zu haben. Doch für Trump ist der Fall eindeutig: „Egal, was man von diesen Firmen hält, es sind amerikanische Firmen.“

Trump will die Ölpreise und die Zinsen „auf der ganzen Welt“ senken

Neben der Warnung vor Zollerhöhungen forderte Trump in Davos die OPEC-Staaten, Teil der Organisation erdölexportierender Länder, dazu auf, die Ölpreise zu senken und die Rohölproduktion zu steigern. Nur so werde laut ihm der Druck auf Russlands Wirtschaft erhöht und der dreijährige Krieg in der Ukraine beendet. Weiterhin will er dafür sorgen, dass die Zinsen „auf der ganzen Welt“ gesenkt werden. „Ich würde gerne sehen, dass die Ölpreise sinken, und wenn die Energiepreise sinken, wird das einen großen Teil der Inflation eindämmen. Das wird automatisch die Zinssätze senken“, erklärte Trump.

In die Rechnung mit eingeschlossen ist auch Europa. Wenn Europa sich auf einen Deal einlässt, versprach Trump, werde er dessen Energieversorgungssicherheit gewährleisten. So wird er allen Unternehmen helfen, die aktuell wegen der hohen Energiekosten um ihre Wettbewerbsfähigkeit kämpfen.

Auch interessant

Kommentare