Kinderbetreuung in Kirchheim wird teurer

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Für Kita, Hort und Co. müssen Eltern künftig mehr zahlen. (Symbolbild) © Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

In Kirchheim müssen Eltern aufgrund von Lohnerhöhungen mehr Geld für Kita und Co. zahlen. Das hat der Gemeinderat beschlossen und soll ab September gelten.

Eltern müssen künftig in Kirchheim mehr Geld für Betreuung zahlen: Die Beiträge für Kindergarten, Hort und Mittagsbetreuung werden aufgrund von Tarifanpassungen sowie Lohnerhöhungen der Mitarbeiter ab September erhöht.

Kita-Gebühren berechnen sich laut Gesetz durch einen Anteil von 60 bis 70 Prozent, den der Staat und die Kommune bezahlen, 25 Prozent sollten die Eltern bezahlen, der Rest sind freiwillige Leistungen durch die Kommunen. Die Kirchheimer Kita-Elterngebühren für Krippe, Kindergarten, Hort, kooperativer Ganztag und Mittagsbetreuung wurden zuletzt im September 2021 erhöht. Dies diente dazu, die Großraumzulage und Arbeitsmarktzulage für pädagogisches Personal sowie die stetig steigenden Personalkosten refinanzieren zu können und damit die mit den Trägern vereinbarten Defizite nicht überschritten werden. Im Jahr 2022 betrug dieses Defizit als freiwilliger Zuschuss der Gemeinde fast eine Million Euro.

Gemeindeverwaltung und Haushaltskonsolidierungsgruppe plädieren für Anpassung der Beiträge

Sozialreferent Raphael Tränkle führte exemplarisch zwei beispielhafte Kitas mit Kindergarten und Hort an. Die Eltern bezahlen hier nur neun Prozent der Betriebskosten, die Gemeinde hingegen 20,8 Prozent. Dieses deutliche Ungleichgewicht als freiwilliger Zuschuss sei jedoch unabdingbar, um das Personal am Ort zu halten und in Zukunft Personal gewinnen zu können. Aufgrund der weiter steigenden Kosten und mit Blick auf die angespannte Haushaltslage plädierten Gemeindeverwaltung und Haushaltskonsolidierungsgruppe, bestehend aus allen Fraktionen des Gemeinderats, für eine Anpassung der Elternbeiträge. Die Krippengebühren sind faktisch am höchsten, sollen daher zunächst nicht angepasst werden.

Vorgeschlagen wurden für die Kindergärten eine Erhöhung für drei bis vier Stunden tägliche Betreuung um 25 Euro im Monat, von dann 130 Euro bezahlt der Freistaat 100 Euro und die Eltern 30. Für bis zu elf Stunden täglich soll der Betrag um 39 auf 212 Euro für die Eltern steigen. Für die Gemeinde wären dies Mehreinnahmen von 174 000 Euro im Jahr.

Beim Hort soll es für bis zu drei Stunden täglich eine Erhöhung um monatlich 23 Euro auf 110 Euro geben, bei der Höchstdauer bis zu zehn Stunden soll der Betrag um 37 Euro auf 187 Euro steigen. Für die Gemeinde würde dies ein Plus von rund 29 000 Euro bedeuten.

Unterstützung bei finanzieller Notlage

Beim kooperativen Ganztag in der Grund- und Mittelschule soll es eine Erhöhung um 23 Euro auf 110 Euro geben für 15 Stunden pro Woche, bei über 25 Stunden wöchentlich 29 Euro mehr auf 143 Euro. Je nach Auslastung wären dies für die Gemeinde Mehreinnahmen von bis zu 33 200 Euro.

Bei der Mittagsbetreuung bezahlen die Eltern 47,5 Prozent der Gesamtkosten, die Gemeinde freiwillig 32 Prozent. Hier soll es bis 14 Uhr eine Erhöhung um 20 Euro auf 95 Euro geben, bis 17 Uhr sollen die Elternbeiträge um 20 auf 135 Euro steigen. Laut Sozialreferent Tränkle bezuschusst die Gemeinde die Kitas, Eltern und das pädagogische Personal jährlich freiwillig mit 1,6 Millionen Euro.

Die Gemeinderäte stimmten den Vorschlägen einstimmig zu. „Es ist wichtig, den Eltern klarzumachen, dass es Unterstützung bei finanzieller Notlage gibt“, sagte Michaela Harlander (SPD). Zudem müsse die Gemeinde Kirchheim kommunizieren, dass sie mit der freiwilligen Unterstützung indirekt Arbeitsplätze und damit Firmen unterstütze. Christian Zenner (Grüne) sagte, die jetzt beschlossene Erhöhung sei maßvoll und richtig, „wir sind im Landkreis nicht die billigsten, aber auch nicht die teuersten, sondern im Mittelfeld“.

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