Neue Studie: Bierhefe als Schlüssel zur Bekämpfung von Krebszellen?

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Ein deutsch-amerikanisches Team entdeckt neue Wege, Krebszellen durch die Analyse von Bierhefe zu bekämpfen. Laborversuch könnte Krebstherapie vereinfachen.

Die Suche nach effektiven Behandlungsmethoden gegen Krebs ist seit Jahrzehnten im Gange. Ein neuer Ansatz, der in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, könnte neue Perspektiven eröffnen. Ein deutsch-amerikanisches Forschungsteam hat herausgefunden, dass die Bierhefe namens S. pombe, die beim Bierbrauen verwendet wird, bei Nährstoffmangel in einen Ruhezustand übergeht. Diese Fähigkeit, unter Stressbedingungen zu überleben, ähnelt der von Krebszellen, die ebenfalls in eine Art Tiefschlaf übergehen können, um dem menschlichen Immunsystem zu entkommen.

Krebszellen können wie bestimmte Hefezellen in Schlafmodus übergehen

Ein Forschungsteam der Virignia School of Medicine und des europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie Heidelberg hat herausgefunden, dass die Hefezelle durch eine Art Schutzschicht in den Ruhezustand übergehen kann. Im Labor wurde nachgewiesen, dass sich der Teil der Zellen, die das wichtige Erbgut enthält, zur Tarnung mit sogenannten Ribosomen überziehen kann. Die Erkenntnisse könnten zu neuen Strategien führen, um Krebszellen anfälliger für Hunger zu machen und leichter zu behandeln, zitiert das Portal Jumda den Forscher Ahmad Jomaa von der Abteilung für Molekularphysiologie und Biologische Physik der University of Virignia School of Medicine.

Frau hält Bierglas in der Hand
In vielen handelsüblichen Bieren ist keine Bierhefe enthalten, weil diese vor dem Abfüllen herausgefiltert wird. © AndreyPopov/Imago

Die Fähigkeit der Hefezellen, unter Stress zu überleben, bietet neue Einblicke in die Anpassungsmechanismen von Krebszellen. Simone Mattei, ebenfalls an der Studie beteiligt, betont: „Eine ausgehungerte Zelle fängt irgendwann an, sich selbst zu verdauen“, wie die Berliner Morgenpost schreibt. Eine Ribosomenhülle, wie sie auch in Bierhefezellen nachgewiesen wurde, schützt die Zellen vor dem Zugrundegehen durch Nährstoffmangel.

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Wichtiger Forschritt in der Therapie von Krebs

Die nächsten Schritte der Forschung konzentrieren sich darauf, das Verständnis des Ruhezustands und des Erwachens der Zellen weiter zu vertiefen. Die Untersuchungen werden sowohl in Hefezellen als auch in kultivierten Krebszellen fortgesetzt. Ziel ist es, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln, die den Heilungserfolg für Krebspatienten verbessern könnten. Die Hoffnung liegt darin, dass diese Forschung den Grundstein für die Entdeckung neuer Marker zum Aufspüren ruhender Krebszellen legt. In weiteren Schritten könne man dann Wege entwickeln, um die Krebszellen gezielt zu bekämpfen und „auszuhungern“.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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