„Verbrennt einen Tesla“: US-weite Proteste gegen Trump-Berater Musk
Massenentlassungen in den US-Behörden lösen landesweite Proteste aus. Tesla-CEO und Trump-Berater Elon Musk soll die Konsequenzen am Geld spüren.
Washington, D. C. – Wegen Massenentlassungen in den US-Behörden ist es in den USA zu Protesten vor mehreren Tesla-Geschäften gekommen. Der Tesla-CEO Elon Musk ist als Effizienzberater für den US-Präsidenten Donald Trump für die Entlassungen verantwortlich. „Tesla wehzutun, heißt Musk zu stoppen. Musk zu stoppen wird helfen, Leben und unsere Demokratie zu retten“, heißt es auf der Seite der Organisatoren, „#TeslaTakedown“.
Dort und bei bundesweiten Protestaktionen ruft die Organisation dazu auf, Tesla-Aktien zu verkaufen. Für eine Demo-Teilnehmerin war klar, warum: „Wir wollen Musk dort treffen, wo es ihm am meisten wehtut: beim Geld“, sagte sie dem Spiegel. Sowohl das US-Präsidialamt als auch Tesla haben sich zu der Aktion bisher noch nicht geäußert.

Gegen die „Nazi-Autos“: #TeslaTakedown will Musk-Unternehmen schaden
Am Samstag (01. März) war ein solcher Protesttag. Auf den Transparenten der Demonstranten standen Aufschriften wie „Verbrennt einen Tesla: Rettet die Demokratie“ und „Keine Diktatoren in den USA“, bei einem Protest in Boston wurde gegen Musk mit Blasinstrumenten und Parolen Lärm gemacht. „We don‘t want your Nazi cars / let‘s send Elon back to Mars“, zitierte der Spiegel eine der Parolen. Boston ist einer von rund 90 überwiegend friedlichen Protesten unter dem Motto „#TeslaTakedown“, die vor Tesla-Geschäften und -Ladestationen stattfanden. Sie dürften zur Hauptverkaufszeit am Samstag wohl dennoch das Tesla-Geschäft geschädigt haben.
Neben Protesten in den liberaleren US-Staaten gab es auch Demonstrationen in republikanisch-dominierten Staaten, darunter Nebraska und Missouri. Auch dort verärgern die teils mutmaßlich illegalen Methoden, mit denen Musk die Kürzungspläne seines Doge (Department of Government Efficiency) voranbringt. Bei einer Demonstration in New York mit etwa hundert Menschen wurden neun Personen festgenommen, wie die Polizei am Samstag (1. März) laut Reuters mitteilte.
Weniger Demonstrationen als zu Trumps erster Amtszeit: Protest-Organisatoren ermutigen
Im Vergleich zu Trumps erster Amtszeit hielten sich die Demonstrationen bisher in Grenzen, obwohl die Politik des Republikaners und seine Besetzung in der US-Regierung noch radikaler ist. Die Protestaktionen „50501“ und „#TeslaTakedown“ halten mit bundesweiten Aktionstagen gegen den Trend. Laut Donovan könne das hoffentlich die Menschen mobilisieren, die aktuell in einer Schockstarre seien. Dafür soll es auch in der kommenden Woche weitere Demonstrationen geben.
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In dem amerikanischen Regisseur Alex Winter findet die Bewegung einen Verbündeten. Er schrieb in einem Gastartikel bei dem Magazin The Rolling Stone darüber, wie schnell die Bewegung rund um „#TeslaTakedown“ angewachsen sei. „Die rosaroten Hüte, BLM, #Resistance und andere öffentliche Massenformationen haben alle maßgeblich dazu beigetragen, Trump beim letzten Mal aus dem Amt zu jagen“, schrieb Winter. „Wir wissen, dass es möglich ist, wir können es wieder tun, und wir können es besser machen.“ Mit dem Artikel wollte der Regisseur laut eigenen Angaben andere Menschen ermutigen, ebenfalls an den Demonstrationen teilzunehmen.
Protestaktion zeigt Wirkung: Musks Kürzungen sind unbeliebt – Tesla verliert in Aktien
Laut Informationen von Reuters haben seit dem Amtsantritt von Trump am 20. Januar mindestens 100.000 der 2,3 Millionen Bundesangestellten der USA Abfindungen akzeptiert oder wurden entlassen. Frühere Musk-Fans zeigen immer öfter Reue, bekleben ihre Tesla-Autos zum Beispiel mit Autoaufklebern, auf denen steht: „Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt geworden ist.“
Wer seinen Tesla verkaufen will, muss aktuell mit starken Preisabschlägen rechnen. Das sei auch das Ziel, denn bei einem großen Gebrauchtwagenmarkt mit günstigen Preisen müsste Tesla auch bei Neuwagen irgendwann den Preis drücken. Seit der Gründung von Doge hat die Tesla-Aktion mehr als 450 Milliarden Dollar Börsenwert verloren. Obwohl der Markt für Elektroautos wächst, konnte Tesla im Januar 2025 laut einer Statistik des Analyseunternehmens „Freedom Capital Markets“ nur 42.000 Autos in den USA verkaufen. Das ist ein Verlust von 13 Prozent im Vergleich zu Januar 2024, der auch mit der geringen Beliebtheit von Musk zu tun hat. (lismah)