Neue Kita in der Peter-Dörfler-Straße soll 2025 eröffnen

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Auf der städtischen Grünfläche bei Rettungswacht und Altersheim in der Peter-Dörfler-Straße soll eine neue Kindertagesstätte entstehen. © Angelika Hirschberg

Der Stadtrat Marktoberdorf beschließt mit sieben Gegenstimmen, eine viergruppige Kindertagesstätte an der Peter-Dörfler-Straße zu bauen. Dabei stand nicht das „ob“, sondern nur noch das „wo“ zur Diskussion. Entscheidend aber war der Zeitfaktor. Denn die Lage in den bestehenden Kitas ist brisant.

Marktoberdorf – Im laufenden Jahr konnte die Stadt noch jeder Familie ein Betreuungsangebot in den städtischen Krippen, Kindergärten und Horten machen. Die Betonung liegt auf „noch“. Denn die Entwicklung der Betreuungssituation sei „dramatisch“, so Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell. Mit Aufstockungen und Notgruppen sei dem Bedarf sehr bald nicht mehr nachzukommen. Die pädagogische Qualität leide ohnehin und Personal in den Einrichtungen würde verprellt, befürchtete Hauptamtsleiter Martin Vogler.

Beschäftigte besonders gefordert

Als Beispiel für den angestiegenen Platzbedarf nannte er die wachsende Zahl zu betreuender Kinder mit Migrationshintergrund, deren beide Eltern nicht deutschsprachig sind. Demnach waren dies Mitte Februar 301 Kinder bei insgesamt 1117 Plätzen in Marktoberdorfer Kitas. Dies fordere die Beschäftigten in besonderem Maß. Zwei neue Kindergarten- plus zwei neue Krippengruppen seien notwendig, und zwar „so schnell wie möglich“ (Hell).

Optionen abgeklopft

Verwaltung und Bürgermeister drückten daher aufs Tempo und setzten gleichzeitig zur Haushaltsberatung die Standortentscheidung für den Neubau einer Kindertagesstätte auf die Tagesordnung. Im Vorfeld waren bereits mehrere Optionen weggefallen (so das ehemalige Krankenhausareal wegen Zeitproblemen sowie eine zu teure Zwischenlösung in Container-Bauweise).

Zwei mögliche Standorte zur Wahl

Dafür hatten sich zwei mögliche andere Standorte herauskristallisiert: ein rund 5.000 Quadratmeter großes Kirchengrundstück in Thalhofen neben dem Friedhof, das von der Mehrzahl der Stadträte und vom Bürgermeister aufgrund seiner Lage und Erreichbarkeit eigentlich favorisiert wurde. Auch der Kirchenvorstand hatte als Eigentümer des Grundstücks seine Bereitschaft zum Verkauf signalisiert. Allerdings müsste die Fläche in Thalhofen erst ein Bauleitplanverfahren durchlaufen. Bezugsfertig sei das Gebäude dann frühestens zum Betreuungsjahr 2027/28, so Hell. Zu spät, mahnte der Bürgermeister gemeinsam mit Kita- und Bauverwaltung.

Standort Peter-Dörfler-Straße klar im Zeitvorteil

Weil der Neubau einer Kita an der Peter-Dörfler-Straße viel schneller, nämlich bereits bis zum Herbst 2025 umgesetzt werden könne, entschied sich die Mehrheit der Stadträte denn auch für die Umsetzung dort, in unmittelbarer Nähe von Schulzentrum, Rettungswacht und Hallenbad. Dort besitzt die Stadt bereits ein erschlossenes, rund 5.100 Quadratmeter großes Grundstück und kann ohne aufwendiges Verfahren direkt in die Realisierung gehen. Angedacht ist ein Gebäude in vorgefertigten Modulen, das zeitlich rasch umsetzbar und erweiterbar wäre, so Bauamtsleiter Ralf Baur.

„Nicht weiter vollstopfen“

„Wir können unsere Kitas nicht weiter vollstopfen“, brachte es Arno Jauchmann (CSU) anschließend auf den Punkt. Er teilte dennoch die Bedenken, die auch Walter Breiner (Freie Wähler), Jörg Schneider und Anne-Dore Fritzsche (beide Grüne) vorbrachten: die Verkehrs- und Parksituation sei „der helle Wahnsinn“ (Fritzsche), insbesondere zu den Bring- und Abholzeiten sowie während des Schulverkehrs. Es brauche einen „guten Plan“, so Breiner, um einem nochmals erhöhten Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. 17 der insgesamt 24 Stadträte stimmten letztendlich einer schnellen Umsetzung in der Peter-Dörfler-Straße zu.

Kita Thalhofen soll auch weiter verfolgt werden

Gleichzeitig möchte die Stadt den Standort in Thalhofen langfristig nicht aufgeben. Laut gleichem Beschluss soll die Verwaltung die bauplanerischen Voraussetzungen schaffen, dort zu einem späteren Zeitpunkt eine Kita zu errichten.

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