Trendwende um US-Zölle: Trump tritt auf die Bremse – „möchte nicht, dass die Zölle noch höher werden“

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US-Präsident Donald Trump zeigt sich besorgt über die Folgen des Handelskriegs. Er deutet ein Ende der Zollerhöhungen und Gespräche mit China an.

Washington, D. C. – Womöglich könnte der US-Präsident Donald Trump in seinem eigenen Handelskrieg der erste sein, der auf die Bremse tritt. Bei einem Treffen mit der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni sagte er in einer Pressekonferenz: „Ich möchte nicht, dass die Zölle noch höher werden, denn irgendwann kommt der Punkt, an dem die Leute nicht mehr kaufen“.

Überraschenderweise sagte Trump, dass die US-Regierung mit China reden würde. Peking habe sich bei seiner Regierung bereits „mehrmals gemeldet“. Der Republikaner schätzte ein: „Wir sind zuversichtlich, dass wir etwas mit China ausarbeiten werden“. Bisher lagen die Zölle für China bei 145 Prozent. Ob er persönlich mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geredet habe, wollte Trump nicht sagen.

US-Präsident Donald Trump beim Gespräch mit Italiens Ministerpräsidentin Meloni im Oval Office des Weißen Hauses.
Donald Trump vollzieht Kehrtwende im Handelskrieg: Auf einmal für Diplomatie offen. © picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

US-Präsident Trump zielt auf Einigung mit China ab – und sieht USA als „Kaufhaus“

Nach eigenen Angaben gehe Trump davon aus, dass eine Einigung „in den kommenden drei oder vier Wochen abgeschlossen“ würde. Ob sich das auf China oder auf mehrere Länder bezog, ist unklar. Der Republikaner sagte vor, dass er von Einigungen mit allen Handelspartnern ausgehen würde. Meloni konnte in Gesprächen die Bereitschaft erzielen, dass Trump sich bei einem Treffen in Rom mit mehreren EU-Vertretern an einen Tisch setzen würde.

Ein Vergleich des US-Präsidenten aus der Pressekonferenz bietet Einblicke in sein Verständnis, warum es protektionistische Zölle brauche: Man müsse sich die USA wie ein „großes, schönes Kaufhaus“ vorstellen, bevor dieses Geschäft durch das Internet zerstört wurde, „und jeder will ein Stück von diesem Geschäft.“ Seine erste Amtszeit sei die erfolgreichste „in der Geschichte des Landes“ gewesen, sagte Trump. „Und ich glaube, dass wir es dieses Mal noch übertreffen werden.“ Nun gebe es mit Blick auf Zölle nur einen „kleinen Übergang“. Es werde alles „toll“ für die USA laufen. 

Mit den Zöllen wolle Trump laut eigenen Aussagen mehr Produktion in die USA bringen. Allerdings würde der Bau von Fabriken Jahre dauern, während die Preissteigerungen durch Zölle schnell Verbraucher in den USA treffen können. Die US-Notenbank Fed geht davon, dass sich das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr wegen der aggressiven Zollpolitik verlangsamen wird. Womöglich hat das mittlerweile auch Trump gemerkt, sodass er nun zurückrudert. (lismah/dpa)

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