Fans gucken lieber weg: Zverev kassiert nach Australian-Open-Pleite die nächste Klatsche
Alexander Zverev verliert das Finale der Australian Open. Die Fans gucken schon im Vorfeld weg – trotz Übertragung im Free-TV.
Melbourne – Alexander Zverev ist auf der Jagd nach dem Grand-Slam-Titel erneut gescheitert. Im Finale der Australian Open kassierte das deutsche Tennis-Ass gegen den Italiener und Nummer eins der Welt Jannik Sinner eine deutliche Pleite. In seinem dritten Major-Endspiel hieß es am Ende 3:6, 6:7 (4:7), 3:6. Doch nicht nur sportlich war es ein gebrauchter Tag für Zverev, auch in der Gunst der Zuschauer musste sich der 1,98-Hüne beugen – und zwar einer bei den Deutschen außerordentlich beliebten Sportart.
Australian-Open-Finale mit Zverev im Free-TV kein Quoten-Schlager
Den historischen Moment von Zverevs womöglichen ersten Grand-Slam-Sieg wollte der Sender RTL im Free-TV einfangen. Die Rechnung ging im Nachhinein für beide Seiten nicht auf.
RTL hatte kurzfristig TV-Rechte erworben und kam am Sonntagmorgen bei der Niederlage von Zverev gegen Sinner auf durchschnittlich 820.000 Zuschauer und einen Marktanteil von acht Prozent. Die zeitgleiche Übertragung bei Eurosport, das die Rechte für das gesamte Turnier hatte, schauten 890.000 Menschen. Das ergab nach Angaben des Spartensenders einen Marktanteil von 8,5 Prozent.

Das TV-Experiment mit der doppelten Übertragung des Tennis-Finales der Australian Open war somit kein großer Quoten-Erfolg – und gleichzeitig sozusagen die nächste Klatsche für Zverev. Denn deutlich mehr Zuschauer hatten vor allem die Biathlon-Übertragungen verfolgt.
Die Frauen-Staffel sahen im ZDF 4,184 Millionen Menschen. Der Marktanteil lag nach Angaben der AGF Videoforschung bei 32,7 Prozent. In solche Sphären konnte Zverev nicht annähernd vordringen. Hätte der 27-Jährige die Australian Open jedoch gewonnen, wäre ihm das mit Sicherheit herzlich egal gewesen. So blieb nur die Erkenntnis, dass es wieder einmal nicht für den großen Wurf gereicht – und offenbar auch Tennis-Deutschland nicht wirklich dran geglaubt hat, die Fans gucken lieber weg.
Zverevs Jagd nach dem ersten Grand Slam geht weiter – bis zum Karriereende?
„Ich bin einfach nicht gut genug – so einfach ist das“, gab Zverev, der nach der Final-Schlappe bei den Australian Open plötzlich vom Karriereende spricht, offen zu. „Ich möchte meine Karriere auf keinen Fall als bester Spieler aller Zeiten beenden, der nie einen Grand Slam gewonnen hat, das ist sicher“, sagte der 23-malige Turniersieger auf der Profitour. Doch damit nicht genug: Bei der Siegerehrung gab es einen Frauen-Schrei und Zverev wurde nach dem Australian-Open-Finale von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt. (ck)