Feuerwehr Benediktbeuern: „Der Zusammenhalt hier ist phänomenal – Hut ab“
Die Benediktbeurer Feuerwehr blickte in ihrer Jahresversammlung auf ein turbulentes Jahr zurück, in dem die Ehrenamtlichen fast an die Belastungsgrenze gekommen waren. Doch was sie trägt, ist die Gemeinschaft.
Benediktbeuern – Ein turbulentes Jahr liegt hinter der Benediktbeurer Feuerwehr. Dies lag zum einen, wie berichtet, an den 671 Einsätzen rund um das Hagelunwetter. Zum anderen aber auch an dem Veranstaltungsmarathon rund um die 150-Jahr-Feier. „Die endlosen Veranstaltungen haben dafür gesorgt, dass wir mit den Auf- und Abbauarbeiten fast an die Belastungsgrenze gekommen sind“, sagte Kommandant Daniel Sliva in der Jahresversammlung im Feuerwehrhaus. „Aber sie waren rundherum gelungen.“
Herausragend war sicher das Aufstellen des Gipfelkreuzes auf der Benediktenwand Mitte Juli. „Es gibt nicht leicht ein Dorf, in dem sich die Feuerwehr auf die Fahnen schreiben kann, dass sie solch ein Kreuz aufgestellt hat – und noch dazu in Handarbeit“, sagte Sliva. Das ganze Dorf habe dabei mitgeholfen, dass dieses Projekt gelingt. „Man muss dem Herrgott, danken, dass nichts passiert ist“, so der Kommandant. „Man muss sich nur mal vorstellen, was passiert wäre, wenn das Hagelunwetter genau an diesem Wochenende gewesen wäre – mein lieber Schwan.“
Viele Übungen mussten abgesagt werden
Unter den zahlreichen Veranstaltungen und Großeinsätzen habe der Übungsbetrieb gelitten. 19 Übungen seien angesetzt gewesen, sehr viele hätten abgesagt werden müssen. Unter anderem die zur Brandschutzwoche, die an der Schule geplant war. Sliva: „Wir haben Verständnis, wenn jemand sagt: Jetzt langt’s mal.“ Die Benediktbeurer können auf exakt 100 Feuerwehrleute zurückgreifen. Darunter sind sechs Frauen und fünf Mitglieder zwischen 14 und 16 Jahren. Der Altersdurchschnitt ist laut Sliva im Vergleich zum Landkreis-Durchschnitt „relativ hoch“.
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Der Kommandant berichtete weiter, dass es vom neuen Nutzfahrzeug mittlerweile ein Lebenszeichen gebe. Das Fahrgestell hätte eigentlich schon im Dezember geliefert werden sollen, doch es sei zu Verzögerungen gekommen. Das Fahrgestell soll nun im März an den Aufbau-Hersteller geliefert werden.
Neue Kleidung für Atemschutzträger kommt hoffentlich bald
Zu Verzögerungen komme es auch beim Kauf von Feuerwehrkleidung. Die Ausrüstung sei über 20 Jahre alt, entspreche nicht mehr den Anforderungen und werde in den nächsten drei Jahren ausgetauscht, erläuterte der Kommandant. Der erste Teil der Kleidung für die Atemschutzgeräteträger hätte schon im Dezember eintreffen sollen, als neuer Termin sei der Februar angedacht.
„Der Zusammenhalt hier im Verein ist phänomenal – Hut ab“, kommentierte Kreisbrandrat Erich Zengerle den Jahresbericht. Er selbst fühle sich im Benediktbeurer Feuerwehrhaus „fast schon heimisch“, sagte er mit Blick auf die zahlreichen Einsatzstunden rund um das Unwetter: „In keinem anderen Feuerwehrhaus habe ich im letzten Jahr so viel Zeit verbracht.“
Seller: „Ihr seid eine Einheit“
Vize-Bürgermeister Hanns-Frank Seller befand, der Vorstand habe seine Aufgaben mit einer Dynamik und Souveränität erledigt, die ihresgleichen suche: „Man merkt, dass Ihr nicht nur befreundet, sondern auch eine Einheit seid.“ Abgesehen vom Unwetter sei es „ein bäriges Jahr“ gewesen, ein Event habe das nächste abgelöst. Die Gemeinde habe mit der Feuerwehr „ein starkes Pfund“ in der Hand: „Ohne die Feuerwehr wäre eine Herausforderung wie das Hagelunwetter nicht zu bewältigen gewesen. Wir sind eine Solidargemeinschaft. Es hat sich gezeigt, dass das Dorf noch lebendig ist.“