Pfrontener Gemeinderat beschäftigt sich mit den Finanzen − Höhere Zuführung zum Vermögenshaushalt als geplant
Hohe Investitionen schlagen bei der Gemeinde Pfronten finanziell zu Buche. Kämmerer Alexander Probst aber freut sich über die Steuereinnahmen.
Pfronten – Auch in diesem Jahr sieht sich die Gemeinde Pfronten weiter vor immense Investitionsaufgaben gestellt. Trotz eines besser als zuvor befürchtet verlaufenen Haushaltsjahres 2023 musste sie deshalb zusätzliche Kredite in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro aufnehmen.
Hohe Investitionen in Mittelschulsanierung und Kanalbau
Schließlich schlägt die Sanierung der Mittelschule sowie die restliche Erschließung für den Kanalbau in Meilingen kostenmäßig nach wie vor zu Buche. Dementsprechend müsse man den nächsten Haushalt „sehr vorsichtig kalkulieren“, unterstrich Dr. Otto Randel (Pfrontner Liste) in der letzten Sitzung des Pfrontener Gemeinderats 2024. Immerhin würden die dabei von Kämmerer Alexander Probst präsentierten Zahlen der Jahresrechnung 2023 „ein Schlaglicht auf den Zustand der Wirtschaftslage“ in Deutschland werfen, der bekanntermaßen nicht gerade bestens ist.
Probst teilte den unter Vorsitz von Bürgermeister Alfons Haf (Pfrontner Liste) im „Haus des Gastes“ versammelten Kommunalpolitikern in seinem Rechenschaftsbericht zum Haushalt nicht nur mit, dass dieser ein Gesamtvolumen von ungefähr 36,18 Millionen Euro hatte und damit knapp 1,8 Millionen Euro über dem des vorangegangenen Jahres lag.
Die Jahresrechnung gibt zudem Auskunft darüber, dass dem Vermögenshaushalt aus dem Verwaltungshaushalt 2,94 Millionen Euro zugeführt wurden, die nach Abzug von Schuldentilgungen über 525.000 Euro eine sogenannte freie Finanzspanne von 2,42 Millionen Euro für die Gemeinde ausweisen. Durch die Aufnahme der vorher erwähnten Kredite über 3,6 Millionen Euro ergab sich so zum Ende des Jahres 2023 eine Gesamtverschuldung der Gemeinde von fast 12,1 Millionen Euro, die wiederum eine Pro-Kopf-Verschuldung der 8341 Einwohner Pfrontens von 1449 Euro bedeuten, die damit beinahe doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt in vergleichbaren Gemeinden in Bayern.
Kosten gespart durch Badschließung
Die Tatsache, dass etwas mehr als die Hälfte der Schulden sogenannte rentierliche Schulden sind, die im Laufe der Zeit refinanziert werden, dürfte ihre Höhe aber sicherlich in einem positiveren Licht für die Gemeinde erscheinen lassen, deren Nettosteueraufkommen 2023 sich auf 9,7 Millionen Euro belief. Und während Probst dies hinsichtlich der Zukunft mit den Worten kommentierte „es wäre schön, wenn das in etwa so bliebe“, führte er unter anderem auch die Kosteneinsparungen durch die Schließung des Alpenbads als finanziell vorteilhaften Effekt für die Gemeinde an.
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