Erdogan will Israel vor Gericht stellen lassen

Die Hamas hat weitere Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Im Norden des Gazastreifen ist es zu einem Schusswechsel gekommen – trotz Waffenruhe. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Schusswechsel im Norden des Gazastreifens – trotz Waffenruhe
- Hamas ruft zu weltweiten Solidaritätsprotesten auf
- Bericht: Mindestens fünf Gruppen halfen Hamas bei Terrorüberfall
- Medien: Israel erhält Geisel-Liste für weitere Freilassung
- Israel gibt Freilassung von palästinensischen Gefangenen bekannt
- Katar: Zwei Deutsche unter freigelassenen Geiseln
- Weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz übergeben
- Katar: Waffenruhe wird zwei Tage verlängert
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Liveblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
16.42 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Israel wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor internationale Gerichte stellen lassen. Dies habe Erdogan in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärt, teilt Erdogans Büro mit. Israel "tritt weiter das Internationale Recht, das Kriegsrecht und das humanitäre Völkerrecht schamlos mit Füßen", wird das türkische Staatsoberhaupt zitiert. Eine israelische Stellungnahme liegt nicht vor.
Schusswechsel im Norden des Gazastreifens – trotz Waffenruhe
16.31 Uhr: Trotz einer vereinbarten Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist es zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gekommen. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe "verletzt worden", heißt es. Mehrere Soldaten seien leicht verletzt worden. Die Soldaten hätten sich an den im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten Standorte aufgehalten.
Die Hamas bestätigt eine Konfrontation mit der israelischen Armee. Die Terrororganisation wirft Israel eine Verletzung der Waffenruhe im Norden des Gazastreifens vor. Die Hamas betont allerdings, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung gebunden, solange Israel sich ebenfalls verpflichtet fühle. Die Hamas ruft die Vermittler Katar und Ägypten dazu auf, Israel zur Einhaltung der Waffenruhe zu drängen.
Die seit Freitag geltende Feuerpause in dem mehr als sieben Wochen dauernden Konflikt sollte eigentlich am Dienstagmorgen enden. Unter der Vermittlung Katars und Ägyptens einigten sich die Verhandler jedoch unter den bislang geltenden Bedingungen auf eine Verlängerung um zwei Tage. Teil des Abkommens war bislang der Austausch von Geiseln in Gaza mit etwa dreimal so vielen palästinensischen Häftlingen in Israel. Seit Freitag kamen 58 Geiseln verschiedener Nationalitäten frei – darunter auch Deutsche.
Hamas ruft zu weltweiten Solidaritätsprotesten auf
14.50 Uhr: Die islamistische Terrororganisation Hamas ruft für Mittwoch zu weltweiten Protesten und Solidaritätsmärschen mit den Menschen im Gazastreifen auf. Sie verweist dabei auf den Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk, der jährlich am 29. November begangen wird. In dem verbreiteten Aufruf wirft die Hamas Israel unter anderem Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg vor, der am 7. Oktober begonnen hatte.
Bericht: Mindestens fünf Gruppen halfen Hamas bei Terrorüberfall
14.14 Uhr: Mindestens fünf bewaffnete Palästinenserorganisationen haben sich laut einem Bericht des britischen Senders BBC an dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel beteiligt. Fünf Gruppen hätten im Anschluss an das Hamas-Massaker am 7. Oktober Videos veröffentlicht, die beweisen sollten, dass sie bei dem Terrorüberfall dabei gewesen waren. Dies berichtet die BBC.
Laut BBC teilten drei weitere Palästinensergruppen auf Telegram schriftlich mit, sie wären ebenfalls an dem Massaker beteiligt gewesen. Insgesamt haben demnach drei der Gruppen angegeben, sie hätten selbst Geiseln an dem Tag in den Gazastreifen verschleppt. Darunter ist auch die Terrororganisation Islamischer Dschihad. Alle Angaben sind derzeit nicht unabhängig zu überprüfen.
Hamas könnte erstmals männliche Geiseln freilassen
13.47 Uhr: Für eine weitere Verlängerung der Waffenruhe mit Israel erwägt die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe Hamas nach eigenen Angaben nun auch die Freilassung männlicher Geiseln. Seine Organisation strebe eine neue Vereinbarung für eine Ausweitung der Feuerpause an, bei der sie nicht nur Frauen und Kinder im Austausch mit palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen freilasse, sagte Hamas-Vertreter Chalil Al-Hajja am Montagabend dem arabischen TV-Sender Al-Jazeera.
Israel bekräftigt, dass die Waffenruhe auf unbestimmte Zeit verlängert werden könne, solange die Hamas weiterhin mindestens zehn Geiseln pro Tag freilasse. Da die Hamas jedoch nur noch wenige Frauen und Kinder gefangen hält, könnte die Waffenruhe über den Mittwoch hinaus nur verlängert werden, wenn sie erstmals auch einige israelische Männer freilässt. Die am Montag um zwei Tage ausgedehnte Waffenruhe schien auch den fünften Tag zu halten. Vermittler Katar teilte mit, sich um eine weitere Verlängerung zu bemühen.