„Die Bohrung ist unnütz“: Gasbohrungsgegner kündigen Proteste in Reichling an

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In Reichling soll hier nächste Woche bereits die Erdgasprobebohrung beginnen. © Manuela Schmid

Nächste Woche sollen in Reichling Probebohrungen nach Erdgas beginnen. Erste Kranteile wurden bereits angeliefert. Gasbohrungsgegner kündigen nun Proteste an.

Reichling - Die Gasbohrungsgegner reagieren auf die neuesten Entwicklungen in Reichling, wo nächste Woche die Probebohrung nach Erdgas beginnen soll: „Wir sollten das nicht unwidersprochen hinnehmen“, sagte Greenpeace-Pressesprecher Georg Thanscheidt, nachdem er erfahren hatte, dass in Reichling bereits am Montag Kranteile zur Aufstellung des Bohrturms angeliefert worden seien.

Wann und wie Greenpeace aktiv wird, konnte Thanscheidt noch nicht sagen. Dagegen hat Klimaaktivist Chris Baier, der auch die örtliche Bürgerinitiative unterstützt, bereits konkrete Proteste angekündigt. Diesen Freitag oder Samstag werde es eine kleine Demonstration am Bohrplatz geben, so Baier. Und an dem ersten Wochenende nach dem Aufbauen des Bohrturms sei eine weitere Protestaktion vorgesehen.

Greenpeace sieht „Verstoß gegen die klimapolitische Verantwortung Deutschlands“

„Die Bohrung ist unnütz“, sagt Baier, der sich jede Woche einmal mit Umweltschützern und Vertretern der örtlichen Bürgerinitiative zur Besprechung über das weitere Vorgehen trifft. Dass die Bohrung nicht nötig sei, das habe er kürzlich auch in Rott im Gespräch mit Hubert Aiwanger deutlich gemacht, als der stellvertretende Ministerpräsident bei den Festlichkeiten aufgetreten sei, so Baier.

Laut Greenpeace seien schon letzte Woche in Reichling Spezialtanks angeliefert worden. Nach Angeben des Verleihers sollen diese Tanks auf eine „effiziente Lagerung von gefährlichen Flüssigkeiten in umweltsensiblen Situationen” ausgelegt sein. Saskia Reinbeck, Klima-Expertin von Greenpeace Bayern, sieht im bevorstehenden Beginn der Probebohrung einen „Verstoß gegen die klimapolitische Verantwortung Deutschlands und auch der bayerischen Landesregierung“. Man habe keinen Spielraum mehr, um die Erderhitzung zu begrenzen und müsse jetzt drastisch umlenken, sagte Reinbeck weiter.

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