Auch wenn es das Wetter nicht gerade gut meint mit den Teilnehmern: Am Samstag möchten sich etwa 80 Bootsfahrer an der Isar-Regatta beteiligen. Der Anlass ist ein Jubiläum.
Bad Tölz – „Wir sind optimistisch“, sagt Heribert Gobitz-Pfeifer vom Deutschen Touring-Kajak-Club (DTKC) München mit Blick auf die Wassermassen in der Isar. Dieses Wochenende dreht sich in Bad Tölz nämlich alles um das Bootfahren. Wie berichtet wurde vor 100 Jahren die Pionier-Faltbootwerft in der Kurstadt gegründet. Das Tölzer Stadtmuseum, die „Freunde historischer Faltboote“ und der DTKC haben dazu ein vielseitiges Programm rund um das Thema Bootfahren ausgearbeitet. Zu diesem gehört auch eine Isar-Regatta am Samstag.
Aufgrund des Wetters und des Wasserstands der Isar habe er in den vergangenen Tagen sehr viele Anrufe und E-Mails bekommen, sagt Gobitz-Pfeifer. Von den ursprünglich geplanten 91 Bootsfahrern sind ein paar abgesprungen, sodass es nun etwa 80 sein dürften. Positiv stimmt ihn, dass der Abfluss des Sylvensteinspeichers zurückgefahren wurde, der Wasserpegel also weiter sinken dürfte. Er gehe davon aus, dass zumindest die Fahrt bis nach Schäftlarn klappen könnte. Ob dann weiter bis nach München gepaddelt werden kann, sei noch offen. „Denn die Loisach bringt auch noch viel Wasser mit.“
Viel Wasser habe Vor- und Nachteile. Man könne Hindernisse leichter umfahren. Schwierig werde es mit dem Ein- und Aussteigen, weil es keine Kiesbänke gibt. „Wenn man kentert, kann man kaum ans Ufer kommen“, sagt Gobitz-Pfeifer. Er habe sich die Ein- und Ausstiegsstellen in Bad Tölz beziehungsweise in Schäftlarn noch einmal angesehen, um für höchstmögliche Sicherheit zu sorgen.
In einer Pressemitteilung betont der DTKC, dass der Veranstalter keine Haftung übernehmen könne. Paddelerfahrung und Sicherheitsausrüstung würden vorausgesetzt. Ebenso müsse auf die sensiblen Naturbereiche der Isarauen Rücksicht genommen werden. Derzeit sei er aufgrund der Umstände noch ziemlich angespannt, sagt Gobitz-Pfeifer. Er freue sich, wenn alles gut über die Bühne gegangen sei. „Eigentlich habe ich gedacht, dass ich in den letzten Tagen nicht mehr viel machen muss, aber jetzt bin ich am Rotieren.“
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Während am Samstag vorwiegend hartschalige Boote die Fahrt antreten werden, sind tags darauf auch historische Faltboote auf der Isar zu sehen. Diese fahren unter anderem ein paar hundert Meter zwischen Isarbrücke und Wohnmobil-Stellplatz. Schon am Donnerstag lagen die ersten Exemplare am Isarufer, wo auch das Faltboot-Camp aufgebaut wurde. Neben den Aktionen auf und an der Isar können sich Besucher auch im Trockenen über die historischen Boote informieren. Im Stadtmuseum gibt es bis zum 25. September eine Ausstellung. Am Samstag findet zudem das Fluss-Film-Festival im Capitol-Kino statt.