Saunieren schützt Forschern zufolge vor Demenz: Sie empfehlen eine bestimmte Anzahl von Saunagängen

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Regelmäßige Saunagänge sorgen nicht nur für Entspannung, sondern können auch das Demenzrisiko senken. So ein finnisches Studienergebnis. Wie Sie am besten vorgehen.

Mitternachtssonne, die für Tage ohne Dunkelheit sorgt, Winterlandschaften, scheinbar endlose Wälder und nicht zuletzt eine reiche Saunakultur: Die finnische Kultur lockt jährlich Unmengen an Touristen an. Auch so mancher Exportschlager kommt aus Finnland. Dazu zählt in jedem Fall die finnische Sauna. Viele Menschen schwören auf den regelmäßigen Saunagang. Vor allem, um das Immunsystem zu stärken und in die Tiefenentspannung zu finden. Forscher einer finnischen Universität haben sich in einer groß angelegten Studie mit dem Zusammenhang zwischen Saunagängen und Demenzrisiko beschäftigt. Das Team um Tanjaniina Laukkanen vom Institute of Public Health and Clinical Nutrition an der Universität von Ostfinnland in Kuopio kam zu dem Ergebnis, dass Saunagänge nicht nur das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen, sondern auch die Hirngesundheit.

Häufiger Saunagang zeigte nicht nur positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit

Wer gerne in der Sauna entspannt, fördert einer Studie zufolge die Hirngesundheit. © Montage

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Ein Ergebnis der Forschenden: Männer, die in der Lebensmitte vier bis sieben Mal pro Woche die Sauna besuchen, haben im Alter ein um etwa zwei Drittel geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken, im Vergleich zu denen, die nur einmal pro Woche saunierten. Diese Erkenntnis basiert auf den Ergebnissen der Kuopio Ischemic Heart Disease risk factor study. Im Rahmen derer sammelten Forschende zwischen 1984 und 1989 Gesundheitsdaten von 3.433 Männern im Alter von 42 bis 60 Jahren. Ursprünglich sollten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen untersucht werden. Doch die Studie zeigte auch positive Effekte von Saunagängen auf das Gedächtnis.

Die Teilnehmer wurden anhand ihrer Saunagewohnheiten in drei Gruppen eingeteilt: selten (einmal wöchentlich), häufig (zwei- bis dreimal wöchentlich) und sehr häufig (vier- bis siebenmal wöchentlich). Über einen Zeitraum von 20,7 Jahren erkrankten 204 Studienteilnehmer an Demenz und 123 an Alzheimer. Anhand der gesammelten Gesundheitsdaten leiteten die Forschenden ab, dass häufige Saunagänger ein signifikant geringeres Erkrankungsrisiko hatten. Der genaue Mechanismus, wie Saunagänge das Gedächtnis schützen, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt. Es wird vermutet, dass die kardiovaskuläre Gesundheit eine wichtige Rolle spielt – auf die Saunieren einen positiven Einfluss hat.

Studienergebnisse immer hinterfragen

In der Gruppe mit vier und mehr Saunabesuchen pro Woche reduzierte sich das Demenzrisiko um ganze 66 Prozent und das Alzheimer-Risiko um 65 Prozent. Kritiker bemängeln jedoch, dass die finnischen Lebensgewohnheiten schwer auf andere Kulturkreise übertragbar sind. Außerdem räumt die Erstautorin ein, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, im Rahmen derer andere Einflussfaktoren nie ganz ausgeschlossen werden könnten. Zwar wurden in die Studienergebnisse Alter, Alkoholkonsum, Body-Mass-Index, Blutdruck, Rauchen, Diabetes Typ 2 oder frühere Herzinfarkte einbezogen. Aber Daten zur Ernährung oder sportlichen Aktivität der Probanden wurden nicht berücksichtigt. Außerdem ist Saunieren nicht für jeden geeignet. Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt vor allem herzkranken Menschen, vor Saunagängen ärztlichen Rat einzuholen.

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