„Kukulores“: gelungener Auftakt mit Kunst und Jam Session

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Barbara Hoheis-Wühr (links) mit einer interessierten Ausstellungsbesucherin. © Eleonore Fähling
Full House bei der abendlichen Jam Session mit verschiedenen Künstlern im Grünen Salon in Peiting.
Full House bei der abendlichen Jam Session mit verschiedenen Künstlern im Grünen Salon in Peiting. © Eleonore Fähling

Schwarze und weiße Farbflächen ordnen sich zu Porträts, vibrieren fast vor rotem oder blauem Hintergrund: Georg Werners Bilder sind unverkennbar, und genauso wollte er das auch: „Sie sollten Wiedererkennungswert haben, so wie etwa die Nägel bei Günter Uecker“, erklärt der Peitinger, der sonst eher als Betreiber des Lagerhauskinos in Schongau bekannt ist. Heute zeigt er im Zegala in der Bahnhofstraße in Peiting eine andere Seite von sich, die mehr als 30 Jahre verborgen war: seine Gemälde aus den späten 1980er Jahren. Eins davon wurde im vergangenen Jahr zum Postermotiv für das LiccAmbra-Theaterprojekt „Jenseits der Lüge“, nun ist im Rahmen des „Kukulores“ eine ganze Gruppe zu sehen, „ein echter Kellerfund“, findet ein Ausstellungsbesucher begeistert. Eins hat die Ausstellung auf jeden Fall schon jetzt bewirkt: Werner hat Leinwände gekauft und will bald wieder zu malen anfangen.

„Kukulores“ heißt das viertägige Kunst- und Kulturfestival, das Grüner Salon und Zegala an diesem langen Wochenende veranstalten. Werner stellt dort zusammen mit Barbara Hoheisl-Wühr, ebenfalls aus Peiting, und mit dem Künstlerpaar MALU aus Ohlstadt aus. Hoheisl-Wühr hat vor mehr als 20 Jahren mit Pflanzenfarben mit dem Malen begonnen. Von ihrer Tochter bekam sie dann „eine Plastiktüte voll Naturpigmente“. Das Anmischen der Pigmente mit Leinöl und der langsame Trocknungsprozess eröffnen ihr plastische Gestaltungsmöglichkeiten, die sie in ihren farbstarken Bildern nutzt. Ganz anders die Arbeiten von MALU aka Marc Völker und Kirsten Luna Sonnemann. Fotografie, Gemälde, Skulptur sind die Ausdrucksmittel der beiden Künstler und Kunsttherapeuten, gerne auch Sprache, wie sie bei der Performance zum Abschluss des „Kukulores“ am Sonntagabend zeigen werden.

Niveauvoll, aber nicht elitär

Der Grüne Salon hat sich inzwischen gefüllt, die Jazz Jam Session startet mit zwei Gitarristen. Aus Augsburg, Seeshaupt, Fuchstal, Peißenberg stammen die Musikerinnen und Musiker, ein paar auch tatsächlich aus Peiting wie Schlagzeuger Klaus, der heute „halt auch mal seine Stecken mitgebracht“ hat. Nach rund eineinhalb Jahren hat sich die monatliche Jazz Session im Grünen Salon etabliert. Eine Band, die sich hier kennengelernt hat, formiert sich derzeit. „Die Session ist niveauvoll, aber nicht elitär“, findet etwa Sängerin Blanca.

Der enge Bühnenraum kann die Menge an Improvisationswilligen kaum fassen, die heute gekommen ist; auch alle Publikumsplätze sind besetzt. „So voll war es noch nie“, freut sich Organisator Thomas Elste. Instrumentals wechseln sich mit Gesangsstücken ab; alle sind mit Freude und großem Können dabei. Ganz am Ende kommen noch zwei Studierende auf die Bühne, die im Grünen Salon bereits Solokonzerte hatten: Sängerin Sarah und Multiinstrumentalist Stefan. „Georgia On My Mind“ mit Schlagzeug, Percussion, zwei E-Gitarren, Bass, Trompete, Flöte und Sarahs Stimme wird zu einem Highlight des Abends. „Allein dafür hat sich das Herfahren schon gelohnt“, spricht Trompeter Theo vielen aus der Seele.

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