Trickbetrug entlarvt: Männer betteln um Benzingeld – Polizei in Kochel warnt vor dieser Masche

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„Die Täter spielen mit dem Mitleid der Passanten“, sagt der Kochler Polizeichef Steffen Wiedemann. „Man sollte in solchen Fällen wachsam und kritisch sein.“ © Archiv

Zwei Bürger sind am Dienstag im Loisachtal auf Trickbetrug hereingefallen. Eine Seniorin gab den Männern sogar eine größere Summe Bargeld. Die Polizei konnte die Verdächtigen ermitteln und warnt, dieser Betrugsmasche Glauben zu schenken.

Bichl/Kochel am See – Zwei Trickbetrüger waren am Dienstag im Loisachtal unterwegs   – leider mit Erfolg. Die Polizei Kochel berichtet, dass sie Personen in Bichl und Kochel anbettelten, und zwar jeweils Autofahrer. In Bichl sprachen sie eine 81-Jährige aus Benediktbeuern an, in Kochel einen Mann (35) aus Karlsfeld. In beiden Fällen täuschten die Männer eine tragische Notlage vor, um Geld zu bekommen.

Männer treten sehr überzeugend auf: Polizei warnt vor Trickbetrug

„Die Männer berichteten von einer Angehörigen, die in Nürnberg im Krankenhaus liege, und dass sie kein Geld mehr fürs Benzin hätten, um dahin zu kommen“, berichtet der Kochler Polizeichef Steffen Wiedemann. Dabei müssen die Männer sehr überzeugend aufgetreten sein, denn die Senioren drückte ihnen voller Mitleid 100 Euro in die Hand, der 35-Jährige immerhin zehn Euro. Im Nachhinein kamen den beiden allerdings Zweifel, und sie gingen zur Polizei.

Streife der Grenzpolizei Murnau erfolgreich

Im Rahmen einer Fahndung durch mehrere Polizeidienststellen, so Wiedemann, konnte eine Streifenbesatzung der Grenzpolizei Murnau die mutmaßlichen Trickbetrüger noch im Loisachtal ermitteln. „Dabei hilft immer sehr, wenn die Geschädigten die Personen und das Fahrzeug gut beschreiben können“, sagt Wiedemann. Während der Kontrolle des Fahrzeugs habe sich der Verdacht „massiv erhärtet“. Es handelt sich um zwei Rumänen, 37 und 54 Jahre alt. Gegen sie wird jetzt wegen des Verdachts des Trickbetrugs ermittelt. Im Rahmen der Recherchen der Polizei ergab sich noch ein weiterer Fall in Immenstadt (Allgäu), für den die beiden Personen ebenfalls in Betracht kommen.

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Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Personen mit dieser Betrugsmasche gerade in der Region unterwegs sind. „Das Vorgehen ist immer das gleiche“, sagt Wiedemann. Man würde Passanten anbetteln und eine schlimme Notlage vortäuschen, etwa auch mit kranken Kindern, die man so schnell wie möglich sehen wolle. „Die Täter spielen mit dem Mitleid der Passanten und versuchen, sie moralisch unter Druck zu setzen“, sagt Wiedemann. Teils würden dann sogar größere Geldbeträge gegeben. „Man sollte in solchen Fällen wachsam und kritisch sein“, sagt Wiedemann.

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