Gen Z zahlt 6 Euro am Tag, um so zu tun, als würden sie im Büro arbeiten
Ins Büro gehen und so zu tun, als würde man arbeiten – das machen einige Menschen aus Generation Z in China. Bei Alibi-Unternehmen (auch Pretend-to-work-Office) zahlen sie täglich zwischen 30 und 50 Yuan (3,57 bzw. 5,95 Euro), um gemeinsam mit anderen an Computern mit Internetzugang zu sitzen. Auch Besprechungsräume können genutzt werden. Manchmal gebe es für die Tagesgebühr auch Mittagessen, Snacks und Getränke, berichtet der BBC.
Hintergrund ist die hohe Arbeitslosigkeit für junge Menschen in China. Im Alter zwischen 16 und 24 Jahren lag die Arbeitslosigkeit im Juli 2024 bei 17,1 Prozent, berichtet das "Handelsblatt". Besonders für Hochschulabsolventen sei der Jobmarkt schwierig.
Pretend-to-Work-Office gibt es vor allem in Großstädten
Die vollausgestatteten, funktionstüchtigen Alibi-Büros gibt es laut BBC vor allem in Großstädten, darunter sind die Folgenden:
- Shenzhen
- Shanghai
- Nanjing
- Wuhan
- Chengdu
- Kuming
Dort können die jungen Arbeitslosen Bewerbungen schreiben oder einfach herumsitzen. "Das Phänomen, so zu tun, als würde man arbeiten, ist mittlerweile sehr verbreitet", sagt Dr. Christian Yao, Dozent an der School of Management der Victoria University of Wellington, gegenüber BBC. Einige Nutzer berichten, dass ihnen der Ort ein Gemeinschaftsgefühl vermittele.
An manchen Universitäten gäbe es auch das ungeschriebene Gesetz, dass man innerhalb eines Jahres eine Stelle oder ein Praktikum nachweisen müsse, ansonsten gebe es kein Diplom. Für einige Absolvierende scheint da das Alibi-Büro ein Ausweg zu sein.