„Dermaßen ärgerlich“: Ekel-Jogger hinterlässt Familie seine Exkremente in Innenstadt-Garten

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Ebersberg
  4. Ebersberg

Kommentare

Von einer Wildtierkamera abgelichtet: Seit dem Frühjahr hinterlässt dieser Jogger, von der EZ verpixelt, regelmäßig Exkremente im Garten der Schlossbrauerei. © Privat

Die Familie Otter, Besitzer der Schlossbrauerei Ebersberg, hat haufenweise Probleme: Schon seit Monaten hinterlässt ein unbekannter Jogger seine Geschäfte in ihrem Garten. Nun ertappte Brauereichef Martin Otter den unverschämten Sittenstrolch sogar in flagranti.

Ebersberg – Blau strahlt der Himmel und die Sonne scheint, als Martin Otter mit seinem Auto am vergangenen Samstag auf den Ebersberger Schlossplatz einbiegt. Dort, zwischen Marienplatz, Finanzamt, Kirche und Biomarkt, wohnt seine Familie seit Generationen im Schloss, und dort sitzt auch ihre „Ebersberger Schlossbrauerei“. Es ist kein stilles Örtchen, schon gar nicht am Wochenende. Doch als Martin Otter auf den gut gefüllten Parkplatz zusteuert, bemerkt er im Augenwinkel eine Gestalt in ungewöhnlicher Pose.

Mitten auf der Wiese: Unbekannter Jogger verrichtet Geschäft am Schloßplatz

Wie auf dem Präsentierteller, keine fünf Meter von der Straße entfernt und in Sichtweite des weiß-blauen Maibaums, hockt ein Mann mit heruntergelassener Hose im Vorgarten der Familie – sichtlich bereit, sein großes Geschäft zu verrichten. „Ich war komplett sprachlos“, erzählt Otter, noch immer geschockt von den nackten Pobacken über seinem Rasen. Erzürnt springt der Ebersberger aus seinem Wagen, möchte den dreisten Sittenstrolch zur Rede stellen. Doch der Mann in Joggingkleidung entwischt dem Brauereichef in letzter Sekunde – und das nicht zum ersten Mal.

Der jüngste Tatort: Auf der Wiese hinter der Hecke ertappte Anwohner Martin Otter den Ekel-Jogger auf frischer Tat.
Der jüngste Tatort: Auf der Wiese hinter der Hecke ertappte Anwohner Martin Otter den Ekel-Jogger auf frischer Tat. © Stefan Rossmann

Ob auf dem kleinen Pfad durch die Haselbaum-Allee, mitten auf der Wiese oder direkt vor dem Schafszaun: Schon seit dem Frühjahr hinterlässt der unbekannte Ekel-Jogger seine stinkenden Geschäfte reihenweise im Garten der Familie. „Wir finden dauernd menschliche Exkremente auf unserem Grund“, klagt Martin Otter über die zahlreichen unschönen Funde. Einmal sei er sogar beinahe in einen der Haufen getreten. Von Klopapier oder Taschentüchern noch dazu keine Spur. „Niemand sagt etwas, wenn es sich mal um einen dringenden Notfall handelt, bei dem man es sich nicht weiter verdrücken kann. Aber sowas ist dermaßen ärgerlich“, so der Ebersberger.

Wildtierkamera zeichnet Mann im Garten auf

Schon oft habe Otter den ausscheidungsfreudigen Jogger in seinem Garten herumlaufen sehen – trotz der eindeutigen Schilder, die an Hecke und Zaun auf den Privatgrund hinweisen. Der Schwiegertochter ist der Mann auf dem kleinen Pfad hinterm Haus sogar einmal über den Weg gelaufen. Sie habe sich jedoch nicht getraut, den Eindringling anzusprechen. Im Sommer hängt Martin Otter daher eine Wildtierkamera am Wegesrand auf. Mit Erfolg. Die Kamera zeichnet auf, wie der Jogger immer wieder keuchend die mit Holzstämmen befestigte Treppe durch den eingefriedeten Privatgarten hinuntersteigt.

Mir kommt es vor, als hätte er einen Fetisch

Über die Motive des unverschämten Geschäftsmannes herrscht Rätselraten. „Mir kommt es vor, als hätte er einen Fetisch“, sagt Junior Franz Otter, der mit den anonymisierten Bildern den Jogger nun über die sozialen Medien dazu bewegen will, künftig daheim aufs Klo zu gehen. Er hofft, das letzte Mal menschliche Hinterlassenschaften aufgeklaubt zu haben. „Sonst müssen wir Anzeige erstatten.“

Auch interessant

Kommentare