Neue Auto-Strafen in Italien: Parken, Telefonieren, Alkohol – Novum bei Führerscheinentzug
In Italien gilt bald eine neue Straßenverkehrsordnung. Damit kommen neue Bußgelder und Strafen. Für Telefonieren am Steuer kann man den Führerschein verlieren.
Rom – „Eine neue und strengere Straßenverkehrsordnung wird in Kraft treten.“ Mit diesen Worten hat sich Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini laut der Nachrichtenagentur Ansa zu Wort gemeldet. Beschlossen ist die neue Straßenverkehrsordnung zwar noch nicht. Noch muss der Senat darüber entscheiden. Die Zustimmung gilt aber als wahrscheinlich.
Ziel sei es, die Zahl von 3000 Toten zu reduzieren, was laut Salvini „ein inakzeptables Massaker auf italienischen Straßen darstellt“. Helfen sollen dabei teils drastisch höhere Bußgelder und Strafen für Autofahrer. Teils greift die Meloni-Regierung nun zur Null-Toleranz-Politik.
Italien schärft Straßenverkehrsordnung: Strafen bei Alkoholfahrten steigen drastisch
Besonders hart will man etwa beim Thema Alkohol und Drogen am Steuer durchgreifen. Bei einem Blutalkoholwert zwischen 0,5 und 0,8 Gramm pro Liter folgt nun ein Bußgeld zwischen 573 und 2.170 Euro. Zudem droht ein Führerscheinentzug von drei bis sechs Monaten, wie die Repubblica berichtet. Liegt der Blutalkoholwert zwischen 0,8 und 1,5 Gramm, droht die doppelte Strafe. Zudem ist eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten möglich.
Ab einem Wert von 1,5 Gramm drohen laut Rai News eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und einem Jahr, eine Geldstrafe zwischen 1.500 und 6.000 Euro sowie der Führerscheinentzug für ein bis zwei Jahre. Wer mit einem Blutalkoholwert von mehr als 0,8 erwischt wurde, kann laut dem Salvini-Plan zudem dazu verurteilt werden, sein Auto mit einer Alkoholsperre ausstatten zu lassen. Damit lässt sich der Motor nur starten, wenn man durch einen vorherigen Test bewiesen hat, dass man nüchtern ist.
Verschärfte Verkehrsregeln in Italien: Handy am Steuer wird teuer
Neben dem Alkohol nimmt man in Italien auch das Telefonieren am Steuer weiter in den Fokus und erhöht die Strafen. Wer mit Handy am Steuer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld zwischen 250 und 1.000 Euro rechnen. Wiederholungstätern droht eine Strafe von 1400 Euro. Zudem droht ein Führerschein-Entzug von bis zu drei Monaten, wie die Repubblica berichtet.
Hier folgt ein echtes Novum der geplanten Reform: Italien will vergleichsweise kurze Führerscheinsperren einführen. Wer etwa beim Telefonieren mit dem Handy am Steuer erwischt wird und weniger als 20 Punkte auf seinem Führerschein-Konto hat, dem wird die Fahrerlaubnis für eine Woche entzogen. Die Strafe erhöht sich auf 15 Tage, wenn der Sünder weniger als zehn Punkte auf seinem Konto hat, wie Rai berichtet. Die Sperre verdoppelt sich, wenn ein Unfall verursacht wurde.
Führerschein in Italien jetzt schneller weg - Neues auch bei Blitzern
Interessant sind auch die Neuerungen für Radarfallen: Die Blitzer müssen nun mindestens einen Kilometer vorher mittels Schild angekündigt werden. Zudem müssen zwei oder mehr Blitzer mindestens drei Kilometer voneinander entfernt sein. Zudem gibt es etwas Gnade für Raser, die innerhalb von einer Stunde gleich mehrfach geblitzt werden: Ihre Strafe wird nicht mehr zusammengerechnet, sondern sie müssen die höchste der Strafen zahlen, die allerdings zusätzlich pauschal um ein Drittel erhöht wird.
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Hart durchgreifen will Italien dagegen gegen Personen, die Tiere auf der Straße aussetzen. Ihnen droht nun ein Führerscheinentzug von sechs bis zwölf Monaten. Zudem drohen bis zu sieben Jahre Gefängnis, falls durch das ausgesetzte Tier ein schwerer Verkehrsunfall folgt.
Und auch für Falschparker kann es teurer werden: Das Bußgeld für Parken auf Behindertenstellplätzen erhöht sich von 330 Euro auf 990 Euro. Wer auf Busspuren oder -Haltestellen parkt, zahlt nun statt 165 Euro ganze 660 Euro.
Ebenfalls interessant: Auch Vermietern können in Italien Bußgelder von bis zu einer halben Million Euro drohen. (rist)