Sober October: Ursprung und positive Effekte

Sober October: Das bringt ein alkohlfreier Monat

Die Grundidee entstand im Jahr 2010 in Australien, als die nichtstaatliche Jugendgesundheitsorganisation "Life Education" unter dem Titel "Ocsober" Geld für eine Aufklärungskampagne zum Thema Alkohol und Jugendliche sammelte.

  • Macmillan Cancer Support, eine in Großbritannien ansässige Krebshilfsorganisation, hat daraus den "nüchternen Oktober" gemacht und damit den Trend aus der Taufe gehoben.
  • Endgültig bekannt wurde die Idee im Jahr 2018, als der der Komiker Joe Rogan in seinem Podcast "Joe Rogan Experience" die Hörer aufforderte, die Herausforderung eines alkoholfreien Monats anzunehmen.
  • Die Regel für einen Sober October ist simpel: Leben Sie vier Wochen ohne Alkohol.
  • Ihr Körper erholt sich während dieser Zeit. Das Immunsystem wird gestärkt, die Leber wird entlastet und Einschlafprobleme werden gemindert. Außerdem sinken das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Krebs.
  • Eine Studie der Universität Sussex ergab, dass der Körper nach einem Monat ohne Alkohol mehr Energie hatte und sich die Teilnehmer insgesamt fitter fühlten.
  • In einer weiteren Studie fand die University of Hongkong heraus, dass sich das seelische Wohlbefinden bei vollständigem Alkoholverzicht verbesserte.

 

Sober October: Joe Rogan und seine Freunde

Joe Rogan hat Millionen Fans in den US. (Archivbild)
Joe Rogan hat Millionen Fans in den US. (Archivbild) Gregory Payan/AP/dpa

Der endgültige Durchbruch des Sober October gelang ab 2017 durch den Podcast „The Joe Rogan Experience“. 

Joe Rogan, einer der bekanntesten amerikanischen Podcaster und Comedians, brachte die Idee in die Popkultur ein – aber nicht allein, sondern gemeinsam mit seinen Freunden Bert Kreischer, Ari Shaffir und Tom Segura. Was als lose Challenge innerhalb ihres Freundeskreises begann, entwickelte sich zu einem festen Ritual: Jeden Oktober schworen die vier, komplett auf Alkohol und andere Substanzen zu verzichten. Doch Sober October bedeutete in dieser Gruppe weit mehr als Abstinenz. Die Freunde motivierten sich gegenseitig mit sportlichen Wettbewerben – etwa, wer am meisten Kalorien verbrennt oder die meisten Trainingseinheiten absolviert. Ihre Erlebnisse und persönlichen Eindrücke teilten sie regelmäßig in den Podcasts und Social-Media-Posts, was eine große Außenwirkung hatte. 

Millionen Fans folgten live den Auseinandersetzungen und motivierenden Eskalationen. Besonders Bert Kreischer, selbst berüchtigt für Alkohol-Storys, beschrieb öffentlich die Herausforderung und die positiven Veränderungen. Durch dieses Format wurde Sober October zu einem Event mit Kultstatus und inspirierte weltweit viele Menschen, es den Podcastern gleichzutun – oft mit eigenen Wettbewerbsformen und Team-Challenges.

Gesundheitliche Wirkung: Was ein alkoholfreier Oktober dem Körper bringt

Ein Monat ohne Alkohol sorgt bereits nach wenigen Tagen für spürbare Veränderungen im Körper. 

Die Leber, normalerweise mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt, beginnt zu regenerieren – das kann ihre Leistungsfähigkeit und die allgemeine Entgiftung des Organismus verbessern. Die Schlafqualität steigt oftmals deutlich, da Alkohol die Tiefschlafphasen verkürzt und den natürlichen Schlafrhythmus stört. 

Nach zwei bis vier Wochen werden die Nächte oft durchgängiger und sorgen für mehr Energie am Tag. Zu den weiteren körperlichen Verbesserungen zählen ein gesenkter Blutdruck, bessere Cholesterinwerte und ein stärkeres Immunsystem – gerade im Herbst, wenn Erkältungen zunehmen, kann das besonders wertvoll sein. 

Studien berichten außerdem von einem ausgeglicheneren psychischen Wohlbefinden: Weniger Alkohol kann dazu beitragen, Stress, depressive Verstimmungen und Angstsymptome zu reduzieren und die mentale Klarheit sowie Konzentration zu steigern. Viele Leute beobachten einen Gewichtsverlust, da alkoholische Getränke oft versteckte Kalorien liefern und das Hungergefühl anregen. 

Über den Monat hinaus kann der Sober October sogar zu einem nachhaltig moderateren Umgang mit Alkohol führen – viele Teilnehmer trinken danach bewusster oder lassen ihn ganz weg.​

Dieser Artikel stammt ursprünglich von Sandra MacPherson.