Rente steigt 2025 nochmal kräftig – das bringt die Rentenkasse in Bedrängnis
Können sich Rentner und Rentnerinnen 2025 auf eine erneute Rentenerhöhung freuen? Erste Prognosen deuten darauf hin. Doch die Rentenkasse ist besorgt.
Berlin – Erst vor einem Monat haben Rentner und Rentnerinnen ihre Erhöhung von 4,57 Prozent bekommen. Das war einer der höchsten Rentenerhöhungen der vergangenen 20 Jahre. Die Anpassung richtet sich nach der Anpassung der Löhne und Gehälter – und die sind inflationsbedingt deutlich gestiegen. Aus diesem Grund lässt sich auch schon für 2025 eine erste Prognose über die Rentenerhöhung abgeben. Für Rentenbeziehende dürfte es gut aussehen.
Rentenerhöhung 2025: Zwischen 3,8 und 6,4 Prozent mehr Rente
Die Anpassung der Renten wird durch ein relativ komplexes Verfahren bestimmt – für Außenstehende wirkt es oft wie eine Black Box. Es werden nämlich auf der einen Seite die Löhne und Gehälter der Gesamtbevölkerung berücksichtigt, auf der anderen Seite müssen aber auch die Einnahmen der Rentenversicherung berücksichtigt werden. In den Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zur Lohnentwicklung - die für die Rentenerhöhung ausschlaggebend sind - sind nämlich auch die Löhne und Gehälter inbegriffen, die der Rentenversicherung nicht zugutekommen (z.B. Beamtengehälter).
Destatis erfasst die Daten zur Lohnentwicklung quartalsweise. Im ersten Quartal 2024 sind die Reallöhne – also das Geld, das den Beschäftigten real mehr zur Verfügung steht – um 3,8 Prozent gestiegen. Nominal beträgt der Lohnanstieg 6,4 Prozent, doch aufgrund der Inflation müssen die Bürgerinnen und Bürger ja auch mehr ausgeben. Daher ist zwischen Real- und Nominallohn immer eine Diskrepanz.
Für die Rentenerhöhung 2025 deutet das auf einen erneuten kräftigten Anstieg hin. Dabei richtet sich die Rentenerhöhung eher an den Nominalanstieg. Sechs Prozent mehr Rente würde beispielsweise bei einer monatlichen Rente von 1200 Euro einen Anstieg von 72 Euro ergeben.
Rentenerhöhung und demografischer Wandel belasten die Rentenkasse
Auch die Deutsche Bundesbank geht von einer kräftigen Erhöhung der Renten 2025 aus. Das berechnet sie in ihrem aktuellen Monatsbericht vom August 2024. „Die Rentenanpassung Mitte 2025 dürfte ähnlich hoch ausfallen wie im laufenden Jahr“, schreiben die Autoren und Autorinnen in dem Bericht.
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Allerdings erwarten sie dadurch ein Defizit in der Rentenkasse. Denn die Renten werden nicht nur ansteigen – es kommen aufgrund des demografischen Wandels nochmal deutlich mehr Rentner und Rentnerinnen hinzu. Noch dazu muss die Rentenversicherung mit 1,5 Milliarden Euro Mehrausgaben planen, da es auch kräftige Zuschläge für Erwerbsminderungsrenten gibt (bis zu 12 Prozent mehr). Die Einnahmen der Rentenkasse steigen zwar voraussichtlich auch. Doch nach den Bundesbank-Berechnungen vermutlich nicht genug, um diese Entwicklungen abzufedern.
Haushalt 2025: Ampel kürzt bei der Rente und belastet Arbeitnehmer
Noch dazu will die Bundesregierung laut Haushaltsentwurf 2025 den Zuschuss zur Rentenkasse um eine Milliarde Euro kürzen. „Dabei hatte der Bund seine Mittel bereits für die Jahre 2024 bis 2027 um jährlich gut 1 Mrd. Euro herabgesetzt, um seinen Haushalt zu entlasten. Solche Ad-hoc-Kürzungen der Bundesmittel abhängig von der Haushaltslage belasten letztlich künftige Beitragszahlende, weil die Reserven der Rentenversicherung nun schneller aufgezehrt werden“, heißt es dazu im Bundesbankbericht.
Im Klartext also: Um die Rentenerhöhungen zu finanzieren, müssen die Arbeitnehmer und Arbeitgeber blechen, da die Bundesregierung ihren Zuschuss kürzt. „Es könnte insgesamt das Vertrauen in die Rentenversicherung stärken, wenn der Bund die Bundesmittel gemäß nachvollziehbarer Regeln leistet“, schlussfolgern die Autoren und Autorinnen.