Nach Hoch Thomas „ist etwas im Busch“ – Prognose von Wetterexperte lässt aufhorchen

  1. Startseite
  2. Welt

KommentareDrucken

Die Wetter-Aussichten fürs lange Wochenende sind perfekt. Jedenfalls im Süden und Südwesten Deutschlands. Doch ein neues Tiefdrucksystem ist schon am Start.

München – Selbst im Süden Deutschlands lässt der Regen endlich nach. Hoch Thomas setzt sich langsam durch. Sonnig und warm wird das Wetter am Wochenende. Bis zu 27 Grad erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag (11. Mai). Nach diesem „Maisommer“ rauschen nach den aktuellen Prognosen aber schon wieder Gewitter mit Unwettergefahr heran.

Wetterexperte: Bis zu 27 Grad, aber dann „geht es ganz schön zur Sache“

„Das Hochdruckwetter, was uns so richtiges Feiertagswetter beschert, verlagert sich in Richtung Skandinavien“, erklärt Meteorologe Alexander König im wetter.com-Video. „Das ist zwar ganz schön für den Nordosten Deutschland“, führt König weiter aus. Dort gäbe es zwar dann richtig schöne Tage. Aber, der Südwesten Deutschlands gelange in den Einflussbereich eines großen Tiefdruckgebietes über Westeuropa. „Dann wird warme und wieder feuchte Luft hereingeführt und dementsprechend wird es dann ganz schön zur Sache gehen. Mit kräftigen Gewittern, die auch Unwetter-Potential mit sich bringen können.“

Fotomonatge Gewitterszene und eine DWD-Grafik mit Hoch Thomas
Nach Hoch Thomas und Temperaturen bis zu 27 Grad drohen laut dem DWD kräftige Gewitter, Starkregen und Hagel. © Julian Stratenschulte/dpa/Screenshot X

Erste kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ziehen nach der aktuellen DWD-Trendprognose am Montagabend (13. Mai) im Westen und Südwesten auf. Dabei bleibt es frühsommerlich warm bei 21 bis 26 Grad. Die Aussichten sind turbulent. Bis Donnerstag ist weiter mit teils heftigen Gewittern zu rechnen.

Freitag, 10. Mai 2024 15 bis 21 Grad im Nord/Nordosten sonst 21 bis 26 Grad
Samstag, 11. Mai 2024 Höchstwerte zwischen 20 und 27 Grad, im Nordosten kühler
Sonntag, 12. Mai 2024 18 Grad in Vorpommern, 27 Grad am Oberrhein, Gewitter
Montag, 13. Mai 2024 21 bis 26 Grad, kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen
Dienstag, 14. Mai 2024 19 bis 25 Grad, wechselhaft mit Schauern und teils kräftigen Gewittern
Quelle: DWD

Wetter in Deutschland: Tiefdrucksystem zieht aus Frankreich heran

„Die Wetterlage wird sich umstellen“, da ist sich auch Meteorologe Fabian Ruhnau im Video vom wetterkanal.kachelmannwetter.com sicher. Die Tiefdruckzone käme von Westen immer mehr nach Deutschland hinein. „Allerdings ist es noch ein bisschen ein Gerangel, wie schnell das vonstattengeht“, betont er. Wie stark halte das Hoch mit trockeneren Luftmassen noch gegen das Tiefdruckgebiet.

„Fluttief“ über Deutschland – Wetterexperte alarmiert über Modellprognosen

Spannend und „brisant“ findet der Wetterexperte die Modellprognosen der zweiten Wochenhälfte (ab dem 17. Mai): Eine „5b-zugbahnartige Entwicklung“ sei aktuell auf dem US-Wettermodell zu erkennen. Ein „sehr kräftiges Tiefdruckgebiet“, das sich über Norditalien und Österreich bildet und dann weiter Richtung Deutschland ziehen könnte. Das bedeutet: intensive Regenfälle über Deutschland. Im europäischen Wettermodell (ECMWF) zeige sich diese Entwicklung zwar aktuell weiter östlich.

Kühe unter Regenwolken
Das hält doch keine Kuh aus, dieses Wetter, oder? Nach einem Maisommer ziehen wieder Unwetter auf (Symbolfoto). © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Bis zu 100 Liter pro Quadratmeter Regen

„Aber, das müssen wir im Auge behalten“, so Meteorologe Ruhnau. Denn: Regensummen bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter sind bis Samstag (18. Mai) bei den Berechnungen der Niederschlagssummen dabei. „Das wäre ein Fluttief. Da wäre Hochwassergefahr vorhanden“, so Ruhnau. Gleichzeitig betont er eindringlich bei der Präsentation unterschiedlicher Niederschlagsprognose-Karten, die Karten nicht „Ortsgenau“ zu nehmen.

„Es sind erste Hinweise, dass etwas im Busch sein könnte“, so der Wetterexperte. Bis nächste Woche sei noch etwas Zeit, bis dahin würden die Berechnungen noch etwas hin- und herspringen. Selbst das Japanische und Schweizer Wettermodell würden mit größeren Regensummen zwischen 50 und 100 Litern pro Quadratmeter rechnen – „irgendwo in einem Streifen über Deutschland“. Da scheint es wohl vernünftig, erstmal das schöne Wetter an Christi-Himmelfahrt und in den nächsten Tagen zu genießen. (ml)

Auch interessant

Kommentare