Gasbohrung in Reichling: Grundstückseigentümer stellen sich quer

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Die Bauvorbereitungen am Bohrplatz in Reichling haben begonnen: Genexco Gas hat das Areal – mitsamt den von Greenpeace-Aktivisten gepflanzten Bäumen – einzäunen lassen. Indes regt sich bei den Grundstückseigentümern Widerstand. © Greenpeace Bayern

Der Widerstand gegen die geplante Gasbohrung in Reichling wächst weiter – kürzlich ist sogar ein Offener Brief bei der für die Bohrung verantwortliche Firma Genexco Gas GmbH eingegangen. Der Tenor des Schreibens: Betroffene Grundstückseigentümer wollen keine Maßnahmen zulassen, die in Zusammenhang mit der Gasbohrung stehen.

Reichling - Den Brief haben die Betroffenen aber nicht selbst verfasst, sondern die Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen und Greenpeace Bayern. Darin informieren die Absender den Geschäftsführer des Unternehmens, dass 22 Grundstücksbesitzer rund um den geplanten Bohrgrund „sich entschlossen haben, auf ihren Grundstücken in Reichling und Apfeldorf keinerlei Maßnahmen zuzulassen, die in Zusammenhang mit einer Suche oder Förderung von Kohlenwasserstoffen stehen“. Das gelte vor allem für fossiles Erdgas.

Die Grundstücke bilden „einen in jede Himmelsrichtung lückenlosen Schutzgürtel“ rund um das für die Gasbohrung vorgesehene Areal. Damit sei der Bau einer Leitung für den etwaigen Abtransport von Gas nicht möglich. Die Grundstücksbesitzer haben sich unter der Überschrift „Auf unseren Grundstücken nicht!“ per Unterschrift verpflichtet, „keinerlei Verlegung von Leitungen sowie von Straßen und Wegen zuzulassen“. Die Unterschriften und der zugrundeliegende Flurplan liegen der Bürgerinitiative und Greenpeace Bayern vor, teilt Georg Thanscheidt, Pressesprecher von Greenpeace Bayern, mit. Die Bürgerinitiative und Greenpeace fordern Genexco Gas auf, von dem „naturgefährdenden und klimaschädlichen Vorhaben zurückzutreten“.

„Diese Erklärung von 22 Grundstückseigentümern zeigt, auf welchen berechtigten Widerstand fossile Gas-Bohrungen in Bayern stoßen“, sagt Saskia-Reinbeck, Energie-Expertin von Greenpeace Bayern. „Greenpeace Bayern unterstützt diesen Protest. Das Gas-Projekt in Reichling ist völlig aus der Zeit gefallen. Anstatt neue Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen zu schaffen, muss die Staatsregierung jetzt massiv in erneuerbare Energien wie Wind und Erdwärme investieren. Nur so können wir das gesetzlich festgelegte Ziel noch erreichen, Bayern bis 2040 klimaneutral zu machen.“

Unterdessen haben in Reichling gestern die Bauvorbereitungen am Bohrplatz begonnen: Genexco Gas hat das Areal – mitsamt den am 8. August von Greenpeace-Aktivisten gepflanzten Bäumen – einzäunen lassen.

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