Necmis Döner-Grill muss Trambahn weichen – obwohl es keinen Bauplan gibt
Seit knapp 20 Jahren leitet Necmi Pecenek die "Grillstation" in Johanneskirchen in München. Ende Juni soll damit Schluss sein. Der Grund: Eine Trambahn wird verlängert. So zumindest behauptet es ein Beschluss der Stadt. Doch es liegt weder eine Baugenehmigung noch ein Bauplan vor. Der Besitzer des Kult-Imbiss ist verwirrt.
"Was haben die Stadtwerke München mit dem Platz vor und was stört sie daran, wenn ich weiterhin noch mein Geschäft hier betreiben darf? Das ist unverständlich für mich!" Peceneks Imbiss soll weg, obwohl noch nicht einmal sicher ist, wann die Bahnstrecke gebaut werden soll.
In Johanneskirchen soll die Tram 17 um knapp 600 Meter verlängert werden, damit sie den dortigen S-Bahnhof erreicht. Dieser liegt etwa 100 Meter hinter dem Imbiss und einer angrenzenden Grünfläche. Bis die Erweiterung jedoch gebaut werden kann, bedarf es noch eines Erörterungstermins mit den Anwohnern und eines Termins für den Baustart.
"Grillstation"-Besitzer muss weiter um sein Geschäft bangen
Auf Nachfrage des Bayrischen Rundfunks bestätigen die Stadtwerke, dass der Beschluss bis zum Herbst 2025 erwartet wird. Danach würde man unverzüglich mit den Bauarbeiten beginnen. Die Regierung Oberbayern widerspricht jedoch. Man könne derzeit nicht vorhersehen, bis wann der Beschluss kommt.
Dennoch soll die "Grillstation" im Juni weichen. Dem Besitzer soll bis Dezember ein alternativer Platz von der Stadt bereitgestellt werden. Pecenek muss also weiter bangen um sein Geschäft – und zumindest auf einen geeigneten Ersatz-Platz hoffen.
