Experte warnt vor Mega-Erdbeben in Istanbul – „Es könnte jeden Tag passieren“
Ein griechischer Seismologe warnt vor einem Beben der Stärke 7,8 in den nächsten Jahren – ein türkischer Geologe widerspricht dem entschieden.
Istanbul – Der griechische Seismologe Efthymios Lekkas warnt vor einem heftigen Erdbeben in Istanbul. Ursache wäre das letzte ungebrochene Segment der Nordanatolischen Verwerfung unter der Stadt, so Newsit. „Je länger es dauert, bis das Erdbeben kommt, umso mehr Energie staut sich in der Verwerfung, und das Erdbeben wird stärker“, warnte der Wissenschaftler laut Newsbomb.
Newsit berichtet, dass Lekkas „neue, schlimme Vorhersagen“ getroffen habe. Der Professor für Tektonik und Katastrophenmanagement an der Universität Athen sagt ein Erdbeben mit der Stärke 7,8 auf der Richterskala voraus. Laut seinen Berechnungen soll es Istanbul bis 2027-2028 treffen. Auch andere Fachleute warnen vor einem großen Erdbeben in der Türkei.

Experte warnt vor Erdbeben in Istanbul – Dichte Besiedlung der Stadt eine Gefahr
Lekkas: „Es ist unvermeidbar, dass diese Verwerfung bricht. Zwölf Teile des anatolischen Grabens sind schon gebrochen; nur der Abschnitt von Istanbul fehlt noch. Er wird zwingend brechen. Es könnte jeden Tag passieren, aber im Durchschnitt tritt das zweite Beben nach zwei bis drei Jahren auf.“ Ein Beben der Stärke 6,2 hatte Istanbul am 23. April erschüttert. Lekkas zeigte sich besorgt über die dichte Besiedlung der Stadt: „17 Millionen Menschen leben dort auf engem Raum.“ Er empfiehlt „die Einebnung eines Drittels der alten Bauten“ und „die Einebnung eines Drittels der neuen Bauten, die nicht erdbebensicher sind“.
Türkischer Wissenschaftler widerspricht Prognose zu Mega-Beben in Instabul
Der Geologe Mehmet Salih Bayraktutan sieht das anders: „Ich erwarte kein sehr starkes Erdbeben in Istanbul“, sagte er laut Hürriyet. Es sei „bedauerlich für die wissenschaftliche Ethik und die Psyche der Menschen“, unnötig Panik zu schüren.
Seine Begründung laut Milliyet: Die Nordanatolische Verwerfung verläuft im Marmarameer nicht als ein Segment. Viele einzelne Bruchstücke und Schlammlawinen liegen dazwischen. Posta ergänzt, die seismische Aktivität wandere seit dem Beben der Stärke 6,2 vor drei bis vier Jahren westwärts. „Die Beben vom 23. April sind der beste Beweis“, so Bayraktutan.
Experte hält größere Erdbeben für möglich – sieht aber keine Gefahr für Istanbul
Der Seismologe erinnerte an das Beben von 1999. Es maß eine Stärke von 6,2 im Zentrum des Marmarameers, rund 20 Kilometer südlich von Silivri. Laut Hürriyet endete die von Osten kommende Aktivität mit dem Nachbeben vom 17. August 1999 bei Gebze. Zwischen Gebze und Büyükçekmece habe das Erdbeben die Scherbewegung verloren und sei zur normalen Störungszone geworden. Die dort befindlichen dicken Schlammschichten erzeugen keine Erschütterungen. Bayraktutan hält größere Beben westlich von Silivri für möglich, aber kaum gefährlich für Istanbul. (Redaktion)