Eurovision-Song-Contest-Hammer: Umfassende Änderungen bei Deutschland

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Alles für den Erfolg! Beim Eurovision Song Contest am 17. Mai in Basel soll Deutschland so weit vorne wie möglich landen. Mehrere Änderungen sollen das begünstigen.

Wien/Basel - Großbaustelle „Baller“! Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Finale am 17. Mai in Basel. Und die Vorzeichen für den deutschen Eurovision-Song-Contest-Beitrag von Abor & Tynna sind weiter eher düster. Im Wettquoten-Ranking von eurovisionworld.com liegt das Duo auf einem mauen 21. Platz (Stand 28. März). Immerhin gab es jüngst eine andere ESC-Rangliste, die gewisse Hoffnung macht.

Jedenfalls soll nichts unversucht bleiben, um Deutschland beim Eurovision Song Contest den größtmöglichen Erfolg zu bescheren. Abor & Tynna geben eifrig Interviews, stehen sogar sehr früh auf, um im „Morgenmagazin“ Rede und Antwort zu sehen. Und auch ihr Song ist nicht unantastbar. Ganz im Gegenteil. Zwar wird ihr ESC-Lied „Baller“ am Ende noch gut erkennbar sein, schließlich hat Stefan Raab (58) persönlich darauf eingewirkt, dass sie mit genau diesem zum ESC-Vorentscheid antreten. Doch schon jetzt sind drei größere Änderungen klar, mit denen „Baller“ einer Rundum-Frischzellenkur unterzogen wird.

Eurovision Song Contest: Deutscher Song überarbeitet

Änderung 1 (wir berichteten): der Revamp. Als „Revamp“ wird die ziemlich übliche Maßnahme bezeichnet, bei der ein Song vor dem Eurovision Song Contest noch mal nachoptimiert wird, um den größtmöglichen Erfolg zu gewährleisten. Wie das bei „Baller“ klingt, konnte man kürzlich anhand des offiziellen Musikvideos bei YouTube bestaunen. Auffälligste Änderung: Abors Cello ist nicht nur im Intro präsenter. Auch sonst hat der Song mehr Drive bekommen.

Eurovision Song Contest: Deutscher Song regelkonform angepasst

Änderung 2: die Vocal Chops. „Baller“ lebt vom ungewöhnlichen „lalala“-Effekt, der durch einen technischen Kniff erzeugt wird. Fachbegriff: „Vocal Chops“. Aber: Die ESC-Regularien verbieten es, dass Tynna live so tut, als komme das von ihr. Es gab sogar Spekulationen, ob der deutsche ESC-Beitrag disqualifiziert werden könnte. Doch dafür wurde eine Lösung gefunden. Schon beim Vorentscheid-Finale hat sie darauf verzichtet, zum Effekt zu performen. Und seitdem wurde das Thema auch noch mal eingehend geprüft.

Attila Bornemisza alias Abor beschwichtigt im Ö3-Podcast: „Wir haben das gelöst. Ich glaube, wir sollten dazu auch nichts Genaueres sagen. Es wird keine Regelverstöße geben, und wir werden auch nicht disqualifiziert oder was im Internet die ganzen Leute theoretisieren.“ Die Verwirrung im Internet könne sie zwar verstehen, wenn man nicht so viel damit zu tun habe, ergänzt Tünde Bornemisza alias Tünde. „Aber macht euch keine Sorgen, wir kriegen das schon hin.“ Womöglich wird es Tünde einfach handhaben wie beim ESC-Vorentscheid-Finale: Das „Balalalala“ läuft vom Band, sie bewegt aber ihre Lippen nicht dazu. Worauf sie zwingend achten sollte. Übungssache.

Abor & Tynna beim ESC-Vorentscheid-Finale mit Barbara Schöneberger (l.). © Screenshot ARD-Mediathek

Eurovision Song Contest: Beim Staging für deutschen Beitrag bleibt nichts, wie es war – „ganz anders“

Änderung 3: das Staging, also die Inszenierung. Die wohl drastischste Neuerung zu dem, was Fans kennen. Denn wenn man die Aussagen so hört und liest, dann dürfte hier kein Stein mehr auf dem anderen bleiben. Im ersten Halbfinale hatte Tünde sich noch per Selfie-Kamera gefilmt. Im zweiten sah das schon anders aus, und am Ende zertrümmerte sie das Cello ihres Bruders. Doch bei der Bühnenshow, die beim Eurovision Song Contest wie das Salz in der Suppe ist, wird wohl alles neu gemacht.

„Bei ‚Chefsache 2025‘ hatten wir nicht die Zeit und Ressourcen, um eine Inszenierung zu entwickeln, die für die ESC-Bühne angemessen ist. Die Inszenierung bei ‚Chefsache‘ war toll – aber beim ESC in Basel wird sie ganz anders sein“, sagte Abor der dpa. „So viel können wir versprechen.“ Insbesondere die Begriffe „ganz anders“ sprechen Bände. Doch viele Details sind den beiden auch im Ö3-Podcast nicht zu entlocken. Das Staging sei „auf dem besten Weg“, so Abor. „Die Super-Feinheiten sind noch nicht ausgearbeitet. Aber es gibt schon eine Inszenierung. Aber dazu dürfen wir leider nichts verraten.“

Bringen Änderungen an „Baller“ den deutschen Erfolg beim Eurovision Song Contest?

Eventuell platzt durch die Änderungen ja doch noch der Knoten. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Außenseiter zu Geheimfavoriten entwickeln, wenn der Eurovision Song Contest näherrückt und die Änderungen durchsickern. Auch bis zu den Juroren und Fachleuten. Ein Experte jedenfalls meint, Deutschland solle nicht so schwarz sehen: Mario Hanousek, ESC-Blogger und für IPPEN.MEDIA 2022 als Reporter beim Eurovision Song Contest in Turin, sagte uns kürzlich: „Ein Top–15-Platz ist für ‚Baller‘ möglich. Der von Stefan Raab als Pflicht angekündigte Sieg wird es aber definitiv nicht.“ Beim Vorentscheid machte ein Gerücht um Stefan Raab die Runde, das tatsächlich stimmen könnte. (lin) Verwendete Quellen: eurovisionworld.com, dpa, Ö3-Podcast, eigene Recherchen/Beobachtungen

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