Lothar Matthäus sieht beim DFB-Team „ein großes Problem“ – doch was kann Nagelsmann dafür?

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Lothar Matthäus hadert mit einem großen Problem bei der deutschen Nationalmannschaft und fordert Julian Nagelsmann auf, Verantwortung zu übernehmen.

München – Die Diskussion um die Leistung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist in vollem Gange. Losgetreten durch die Kritik seitens Matthias Sammer, der das DFB-Team gegenüber dem kicker als „maximal noch ein Maschinchen“ abtat. Lothar Matthäus sieht das ganze „ein bisschen anders als Matthias Sammer“, macht jedoch eine klare Schwäche der Mannschaft aus. „Natürlich fehlt etwas, da hat Matthias recht, aber wir sind nicht weit von der Spitze entfernt“, erklärt Matthäus in seiner Sky-Kolumne.

Nagelsmann und Völler in der Verantwortung

Matthäus, der als Sky-Experte die Entwicklung des Teams verfolgt, legt den Finger in die Wunde: „Wir haben ein großes Problem – und das ist die Chancenverwertung“, so Matthäus und fügte hinzu, dass dies zu enttäuschenden Ergebnissen, trotz einer grundsätzlich starken Spielweise führe. „Wir haben viele Spiele dominiert, aber unsere Tormöglichkeiten nicht genutzt und dadurch waren die Ergebnisse schlecht“, erklärt der ehemalige Profi-Fußballer.

Der Rekordnationalspieler fordert, dass Julian Nagelsmann und Rudi Völler mehr Verantwortung übernehmen sollten, indem sie auch die negativen Aspekte ansprechen. „Julian Nagelsmann oder auch Rudi Völler können nicht nur alles schönreden, sondern man muss auch feststellen, dass es an der Ruhe beim Abschluss und an Erfahrung fehlt“, erklärte Matthäus. Diese Kritik sollte seiner Meinung nach auch nach außen getragen werden, um eine realistische Einschätzung der Situation zu ermöglichen.

Zumindest hier kommen Sammer und Matthäus auf einen Nenner, denn auch der BVB-Funktionär betont die fehlende Reflexion: „Im Schönreden sind wir noch immer stärker als in der kritischen Analyse. Der deutsche Fußball muss wieder lernen, Durchschnitt nicht als Weltklasse zu verkaufen.“

Deutschland fehlt ein Topstürmer

Der Hauptknackpunkt für die schlampige Chancenverwertung lässt sich dabei eigentlich recht leicht auf den Punkt bringen: Deutschland fehlt seit Jahren, beziehungsweise mittlerweile einem Jahrzehnt ein klassischer Top-Stürmer. „Es ist lange bekannt, wie wichtig es wäre, einen abschlussstarken Stürmer zu haben, der die Position ausfüllt, wie es Miroslav Klose bis 2014 getan hat“, betonte Ex-Nationalspieler Cacau bereits 2023 gegenüber SPORTBUZZER. Kleindienst und Füllkrug füllen zwar mittlerweile das zwischenzeitliche Stürmer-Vakuum im DFB-Team, hinken der aber noch etwas der internationalen Spitze hinterher.

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Lothar Matthäus lobte außerdem die Mentalität der U21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft. © Laci Perenyi/Imago

Trotz der Probleme bleibt Matthäus optimistisch und glaubt, dass die Mannschaft nicht weit von der Spitze entfernt ist. „Das heißt für mich aber nicht, dass wir keinen Titel gewinnen können“, betonte er. Die deutsche Nationalmannschaft habe das Potenzial, wieder an die Weltspitze anzuknüpfen, wenn die Chancenverwertung verbessert wird. (hbr)

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