Dune-Regisseur Denis Villeneuve will keine Star-Wars-Filme drehen: „Ich war traumatisiert“
Denis Villeneuve, Regisseur von Dune, erklärt während eines Podcasts, warum „Star Wars“ für ihn als Filmemacher nie infrage käme. Doch was steckt dahinter?
Denis Villeneuve, der gefeierte Regisseur von „Dune“, hat sich kürzlich im The Town Podcast zum „Star Wars“-Franchise geäußert. Darin machte er überraschend klar, dass er nie Interesse daran hatte, einen Film in dieser legendären Reihe zu drehen. Dabei geht es nicht etwa um eine Abneigung gegen Science-Fiction oder Großproduktionen – vielmehr geht es um eine tiefgreifende Enttäuschung über die Entwicklung der „Star Wars“-Saga. Aber was genau hat den kanadischen Regisseur dazu bewogen, die berühmte Weltraumsaga links liegenzulassen? Wir werfen einen Blick auf Villeneuves persönliche Geschichte mit der Reihe und warum für ihn der Zauber von „Star Wars“ bereits in den 1980er Jahren verflogen ist.

Villeneuves Bruch mit Star Wars: Von Begeisterung zur Enttäuschung
Darum ging‘s: Villeneuve ist ein Kind der 70er, und wie viele seiner Generation war er in den frühen Jahren von „Star Wars“ ein begeisterter Fan. „Ich war die Zielgruppe. Ich war 10 Jahre alt. Der Film schlug in meinem Gehirn ein wie eine Silberkugel. Ich wurde besessen von Star Wars“, erinnerte sich der Regisseur in dem Interview. Besonders „Das Imperium schlägt zurück“ (1980) hatte es ihm angetan: „Es war der Film, den ich in meinem Leben am meisten erwartet habe“, so Villeneuve. Häufiger als jeder andere sah er den Film im Kino: „Ich habe den Film eine Milliarde Mal auf der Leinwand gesehen. Ich war traumatisiert“.
Doch die Begeisterung währte nicht ewig. Der Wendepunkt kam 1983 mit der Veröffentlichung von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ – der Film, der nicht nur bei Villeneuve, sondern auch bei vielen anderen langjährigen Fans der Reihe für Enttäuschung sorgte. Der dritte Teil markierte für Villeneuve somit das Ende der Star Wars-Magie: „Ich war 15 Jahre alt, und mein bester Freund und ich wollten mit einem Taxi nach L.A. fahren und mit George Lucas sprechen - wir waren so wütend!“ Diese intensive Wut, die er schon als Teenager über Star Wars empfand, spiegelt sich auch heute wider: Auch im letzten Jahr war Villeneuve stinksauer über die Warner-Pläne für Dune. Besonders das Einbringen der Ewoks störte den Regisseur: „Es stellte sich heraus, dass es eine Komödie für Kinder war.“

Wie ging es weiter? Für Villeneuve war dies nicht nur eine Enttäuschung, sondern ein Wendepunkt. „Star Wars hat sich in seiner eigenen Mythologie verfestigt, sehr dogmatisch, es schien wie ein Rezept zu sein, keine Überraschungen mehr.“, erklärt er. Die Reihe hatte sich seiner Meinung nach zu einem System entwickelt, das keine Überraschungen mehr zuließ. Aufgrund dieser Erfahrung sieht der Regisseur keine kreative Freiheit in der stark reglementierten Welt von Star Wars. „Der Code ist zu kodifiziert“, erklärte er.

So geht es bei Villeneuve cinematografisch weiter
Während Villeneuve mit Dune ein modernes Meisterwerk der Science-Fiction geschaffen hat, das auf epische Weise universelle Themen behandelt, bleibt er gegenüber weiteren Franchise-Projekten eher zurückhaltend. Obwohl er sich auch über die Möglichkeit eines Dune 3 äußerte, betonte er, dass er lieber wieder zu einzigartigen, individuellen Filmen zurückkehren würde. Fans beider Franchises können in diesem Quiz herausfinden, welche Kombination aus „Dune“- und „Star Wars“-Charakter in ihnen steckt.
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Kino, statt Streaming: Stattdessen möchte Villeneuve weiterhin Filme schaffen, die die Magie des großen Kinos bewahren. Für Streaming-Dienste zu arbeiten, schließt er aus: „Die große Leinwand ist Teil der Sprache, um eine Geschichte gemeinsam zu teilen, um die gemeinsame emotionale Erfahrung des Kinos in einem Theater zu erhalten“, ergänzte er im Interview. „Wir sind nicht dazu bestimmt, allein zu sein, wir sind dazu bestimmt, gemeinsam zu teilen. ... Ich glaube, dass sich das Kinoerlebnis durchsetzen wird.“