„Alles nicht mehr gerechtfertigt“: Camping in Deutschland wird immer teurer – aber auch beliebter

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Die Anzahl der Wohnmobile in Deutschland hat sich seit 2017 mehr als verdoppelt. Trotz der steigenden Kosten im Camping-Sektor bleiben die Urlauber standhaft.

München – Die Beliebtheit des Campings in Deutschland nimmt stetig zu. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt waren zu Beginn des Jahres etwa 908.000 Wohnmobile in Deutschland registriert. Innerhalb eines Jahres erhöhte sich die Anzahl der Wohnwagen um etwa acht Prozent, was 70.000 zusätzlichen Einheiten entspricht. Zudem hat sich demnach die Anzahl von Wohnmobilen in Deutschland seit 2017 mehr als verdoppelt.

Preise für Campingplätze fast ein Viertel gestiegen

Eine kürzlich veröffentlichte Mitteilung des Statistischen Landesamtes IT.NRW könnte jedoch die Vorfreude vieler Camping-Enthusiasten dämpfen: In Nordrhein-Westfalen sind die Kosten für Campingplätze in den letzten drei Jahren um fast ein Viertel gestiegen.

Von März 2021 bis März 2024 stiegen die Preise um fast 24,5 Prozent. Insbesondere in den Sommermonaten wurden Preiserhöhungen verzeichnet, wobei die Spitzenwerte jeweils zwischen Juni und August eines jeden Jahres erreicht wurden. Erst im Spätherbst konnten sich die Urlauber über sinkende Preise freuen, obwohl diese im Vergleich zum Jahresbeginn immer noch leicht bis stark erhöht waren.

Campingplätze werden teurer – Camping-Ausrüstung ebenfalls.
Camping ist in Deutschland in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden – aber auch deutlich teurer. © IMAGO/Svenja Hanusch

Viele Camper äußerten ihren Unmut über die steigenden Gebühren unter einem Facebook-Post von RTL West. „Campen macht ja auch Spaß und alles, was Spaß macht, wird einem vermiest, weil es viel zu teuer ist“, kommentierte ein Nutzer. „Die Preise für Camping sind so teuer, das ist alles nicht mehr gerechtfertigt“, fügte ein anderer hinzu. Nicht nur die Campingkosten sorgen für hitzige Debatten, sondern auch die Größe einiger Wohnmobile. Für Urlauber, bei denen Geld keine Rolle spielt, kommen hingegen wohl auch die luxuriösesten Campingplätze in Europa in Frage.

Auch Garten- und Campingmöbel deutlich teurer geworden

Trotz der kontinuierlich steigenden Preise ist Camping in Deutschland populärer denn je. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2023 rund 23,6 Millionen Gäste auf Campingplätzen und in Unterkunftsbetrieben gezählt, wie das Statistische Landesamt Information und Technik Nordrhein-Westfalen berichtete. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 16 Prozent. Es wird angenommen, dass dieser starke Anstieg hauptsächlich auf die Zunahme von ausländischen Reisenden zurückzuführen ist.

Aber nicht nur die Gebühren für Campingplätze sind gestiegen. Auch für Garten- oder Campingmöbel müssen Urlauber mittlerweile deutlich mehr bezahlen. Die Preisentwicklung für Zubehör folgte dem Trend der Campinggebühren. Innerhalb von drei Jahren stiegen die Preise für diese Produkte ebenfalls um 24,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es jedoch einen Silberstreif am Horizont. Im Vergleich zum März 2023 waren die Preise im März 2024 um zwei Prozent niedriger.

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