Garteln und Gemeinschaft: Projekt „SelbstErnteGärten“ in die erste Gartensaison gestartet

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Gemeinsam wachsen und zusammenwachsen: Mit Gummistiefeln und Regenjacke trotzten die Gärtnerinnen und Gärtner dem Regen, um ihre Parzellen in Empfang zu nehmen und zusammen den Acker in ein buntes Gemüsefeld zu verwandeln. © Elisabeth Hütter

Anfang Mai fiel der Startschuss für ein neues Gemeinschaftsprojekt mit großen Wachstumschancen: die SelbstErnteGärten am Memminger Stadtrand.

Memmingen – Trotz des anhaltenden Regens ließen sich zahlreiche engagierte Teilnehmende nicht davon abhalten, ihre Parzellen in Empfang zu nehmen und voller Tatendrang in die erste Gartensaison zu starten.

Die Idee hinter dem Projekt ist in jeglicher Hinsicht wirkungsvoll: Wer selbst kein Grundstück besitzt, kann auf vorbereiteten Ackerflächen eigenes Gemüse anbauen – mit fachlicher Begleitung und vielen Möglichkeiten zur Entfaltung. Mathias Schmid, Inhaber der Gärtnerei Schmid Gartenpflanzen und treibende Kraft hinter dem Projekt, betonte bei der Begrüßung die offene, gemeinschaftliche Ausrichtung: „Es ist eine große Vision und wir wollen sie mit euch teilen und gemeinsam weiterentwickeln.“ Noch sei vieles im Entstehen. „Aber genau so beginnt ein Projekt, das lebt“, so Schmid.

Die Parzellen wurden nach Plan vergeben. Sie sind 15 Meter lang und je nach gewähltem Modell zwischen drei und sechs Meter breit. Zentrale Wege, Bewässerungsmöglichkeiten und Orientierungsschilder sorgen künftig für Struktur. Ein Bauwagen zur Aufbewahrung des Werkzeugs soll bereitstehen und für mehr Übersicht sorgt eine Infotafel mit wöchentlichen Empfehlungen und Hinweisen.

Projekt „SelbstErnteGärten“ in die erste Gartensaison gestartet: Vielfalt in allen Variationen

Martina Eichmann, Mitorganisatorin des Projekts, präsentierte den zusammengestellten Anbauplan. Über dreißig Gemüse- und Kräutersorten sollen in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Acker gedeihen – darunter verschiedene Sorten Salat, Bohnen, Kürbis, Kohl, Zuckermais, Rote Beete und vieles mehr. „Wichtig war uns, robuste Sorten zu wählen, die auf dem Acker gute Chancen haben“, erklärte sie. Zum Beispiel seien Tomaten und Gurken dieses Jahr bewusst nicht eingeplant worden, da sie witterungsempfindlicher seien. Der Anbauplan bietet mit einer eigenen „Wunschreihe“ auch Platz für persönliche Vorlieben. Hier können sich die Gärtnerinnen und Gärtner ausprobieren.

Nachdem der Anbauplan vorgestellt war, rückten die Menschen selbst in den Fokus. Noch bevor die Parzellen offiziell vergeben wurden, kamen die künftigen Gärtnerinnen und Gärtner bei Kaffee und mitgebrachtem Kuchen ins Gespräch. „Ich danke allen, die Kuchen beigesteuert haben – es ist so schön zu sehen, was hier an Energie zusammenkommt“, sagte Martina Eichmann.

In einer offenen Runde erzählten einige, dass sie bisher nur auf dem Balkon oder in kleinen Innenhöfen gegärtnert haben. Andere freuten sich darauf, wieder mit den Händen in der Erde zu graben. Einige waren mit Freundinnen oder Familienmitgliedern gekommen, um sich eine Parzelle zu teilen, andere suchten bewusst Anschluss und Austausch. Menschen mit langjähriger Gartenerfahrung trafen auf Neulinge. Und schnell wurde klar: Dieser Acker soll nicht nur Gemüse hervorbringen, sondern auch Begegnung.

Projekt „SelbstErnteGärten“ in die erste Gartensaison gestartet: Perspektiven und weitere Pläne

Trotz des Regens herrschte Vorfreude. Es wurde gelacht, diskutiert und geplant. In den kommenden Wochen soll das Projekt an Fahrt aufnehmen: Sobald der Boden ausreichend abgetrocknet ist, werden die Kartoffeln mit der Maschine gelegt, auch Steckzwiebeln stehen bereit. Zudem ist ein Bauwagen zur Aufbewahrung von Werkzeug und eine Einzäunung des Geländes vorgesehen. Mit diesen Plänen, Gummistiefeln und Freude im Gepäck soll dieses Projekt Menschen zusammenbringen, Wissen teilen und vor allem viel Erde aufwühlen.

Informationen zum Projekt „SelbstErnteGärten“

Interessierte können sich per Mail an Martina Eichmann (martina@schmid-gartenpflanzen.de) oder an kleinanzeigen@schmid-gartenpflanzen.de wenden.

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