Greta Thunberg: "Ich wurde in Israel geschlagen, getreten und gequält"

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg behauptet, während ihrer Haft in Israel geschlagen, getreten und psychisch gequält worden zu sein. Außerdem hätten israelische Wachen ihr Gepäck mit beleidigenden Worten und Zeichnungen beschmiert, wie der "Telegraph" berichtet. 

Thunberg wurde Anfang Oktober festgenommen, als sie mit einer Gruppe namens Global Sumud Flotilla (GSF) versuchte, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen. Ziel der Aktion war es, die seit 2009 bestehende Seeblockade Israels zu durchbrechen.

Greta Thunberg (3. von links) auf einem Schiff der Gaza-Aktivisten.
Greta Thunberg (3. von links) auf einem Schiff der Gaza-Aktivisten. Emilio Morenatti/AP/dpa (eigene Montage)

Israel bestreitet die Vorwürfe

In einem Interview mit der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" schilderte Thunberg, dass sie in extremer Hitze ohne Wasser festgehalten wurde. Wachen hätten sie ausgelacht und mit Gas bedroht. Nachts seien die Gefangenen immer wieder geweckt und gezwungen worden, aufzustehen. 

Sie habe auch andere Häftlinge gesehen, die gefesselt mit dem Gesicht auf dem Boden lagen. Israel weist diese Anschuldigungen entschieden zurück. 

Das Außenministerium erklärte, alle Rechte Thunbergs seien eingehalten worden. Die Vorwürfe seien "absurd und haltlos". In einem veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Thunberg auf einem Schiff von Soldaten Wasser und eine Jacke erhält.

Aktivistengruppe will weitermachen

Die GSF hatte bereits im September versucht, die Blockade zu durchbrechen. Laut Berichten wurde die Flotilla etwa 100 Kilometer vor Gaza von der israelischen Marine gestoppt. Die Organisatoren nannten dies einen "illegalen Angriff auf unbewaffnete Helfer". 

Thunberg wurde am 6. Oktober aus Israel abgeschoben. Die Aktivistengruppe kündigte an, ihre Aktionen fortzusetzen.