Wolf, Kombihaltung und Bürokratie: Landwirte schildern Abgeordneten ihre Sorgen

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Gute Laune auf dem Weg zur Gindlalm: (v.v.l.) die CSU-Abgeordneten Angelika Niebler, Ilse Aigner, Manfred Weber und Alexander Radwan. © privat

CSU-Europaabgeordnete trafen sich mit Landwirten, um über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren. Die Bewirtschaftung der Almen und der Schutz vor dem Wolf standen dabei im Mittelpunkt.

Schliersee/Hausham – Der Wolf, die Kombihaltung von Kühen, der Erhalt der Kulturlandschaft und die überbordende Bürokratie standen thematisch im Mittelpunkt einer Almbegehung, die die CSU-Europaabgeordneten Manfred Weber und Angelika Niebler am Mittwoch vom Hennerer in Schliersee über die Kreuzbergalm zur Gindlalm führte. Begleitet wurden sie laut einer Pressemitteilung vom Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Bezirksalmbauer Martin Leitner sowie 20 weiteren Landwirten und CSU-Kommunalpolitikern.

„Mir ist es wichtig, dass auch die kleinen Bauern von der Politik gehört und ernst genommen werden“, sagte Weber, Spitzenkandidat der CSU für die Europawahl. Zu hören bekam der 51-Jährige jede Menge an diesem Tag. Natürlich spielte die Kombihaltung dabei eine große Rolle. Bezirksalmbauer Leitner war es wichtig, den Abgeordneten zu verdeutlichen, „wie die Realität in unseren Betrieben ist und wie verantwortungsbewusst wir mit unseren Tieren umgehen“, auch wenn dies in der Öffentlichkeit immer wieder anders dargestellt werde. Genauso wichtig ist den Landwirten aber auch ein Wolfsmanagement, das es ermöglicht, die auf die Almen aufgetriebenen Kühe und Schafe wirkungsvoll zu schützen.

Wunsch nach regelmäßigem Meinungsaustausch

Kreisbäuerin Brigitta Regauer wies Weber in diesem Zusammenhang auf die European Wilderness Society hin, die mit EU-Geldern finanziert werde und sich vorbehaltlos für den Schutz des Wolfs starkmache, ohne die Bedenken der Landwirte zu berücksichtigen. Der EVP-Vorsitzende räumte ein, von dieser Gesellschaft noch nichts gehört zu haben, versicherte aber, der Sache nachzugehen und zu prüfen, ob hier nicht EU-Gelder in Kanäle fließen, die der politischen Zielsetzung zuwiderlaufen.

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Bezirksalmbauer Leitner äußerte den Wunsch, dass ein derartiger Meinungsaustausch regelmäßig stattfindet – und dass Brüssel den Bauern nicht immer neue Vorgaben aufbürdet. Für den Bundestagsabgeordneten und CSU-Kreisvorsitzenden Radwan, der die Almbegehung angeregt hatte, sind derartige Begegnungen gerade deshalb sehr wichtig, „weil man dabei erfährt, welche Auswirkungen politische Entscheidungen auf europäischer Ebene für die Bauern vor Ort haben“. Mit Blick auf die Wiesen rund um die Gindlalm meinte er: „Hier heroben kann man erahnen, was es bedeuten würde, wenn unsere Bauern diese einmalige Kulturlandschaft nicht mehr bewirtschaften würden.“ mm

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