Weltweite Entlassungswellen: Warum große Firmen jetzt tausende Stellen streichen

Immer mehr große Unternehmen bauen ihre Belegschaft ab. Laut einer Analyse von "Reuters" haben allein in den USA im Oktober über 25.000 Menschen ihren Job verloren. Der Paketdienst UPS hat seit Jahresbeginn sogar 48.000 Stellen gestrichen.

In Europa sind ebenfalls mehr als 20.000 Arbeitsplätze betroffen, darunter 16.000 bei Nestlé. Experten sehen darin ein klares Warnsignal für wirtschaftliche Probleme. Adam Sarhan, Chef des Investmentunternehmens 50 Park Investments, erklärt: "Wenn die Wirtschaft gesund wäre, gäbe es keine so großen Entlassungen."

Amazon streicht Tausende Büro-Jobs

Auch Amazon plant einen massiven Stellenabbau: Bis zu 14.000 Büro-Jobs sollen wegfallen, berichtet "Reuters". Insgesamt könnten sogar bis zu 30.000 Arbeitsplätze betroffen sein. Andere große Unternehmen wie Procter & Gamble streichen ebenfalls Tausende Stellen in der Verwaltung.

Die Gründe für die Entlassungen sind unterschiedlich: Beim US-Einzelhandelsriesen Target und Nestlé etwa wollen neue Chefs die Unternehmen umstrukturieren. Der Babykleidungshersteller Carter’s kämpft hingegen mit hohen Importzöllen von US-Präsident Donald Trump und baut deshalb 15 Prozent seiner Büroarbeitsplätze ab.

Das Amazon-Logistikzentrum an der Smith Road in Fort Wayne, Indiana
Das Amazon-Logistikzentrum an der Smith Road in Fort Wayne, Indiana Evan Cobb for The Washington Post via Getty Images

Wie KI die Arbeitswelt verändert

Besonders auffällig ist, dass viele dieser Jobs durch künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden könnten. Gefährdet sind vor allem einfache Büro-Jobs.

Immer mehr Unternehmen investieren hohe Summen in diese Technologie, um Kosten zu senken und Gewinne zu steigern. Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens KPMG geben US-Firmen im Schnitt 130 Millionen Dollar für KI aus – das sind 14 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn.

Laut Allison Shrivastava, Arbeitsmarktexpertin bei Indeed, habe "KI das Potenzial, den Arbeitsmarkt zu verändern", doch bisher seien noch keine großen Auswirkungen zu sehen.