Nasentropfen können Erkältungen bei Kindern um mehrere Tage verkürzen
Neue Studie zeigt: Nasentropfen mit Kochsalz verkürzen die Erkältungsdauer bei Kindern. Wie Eltern sie richtig anwenden.
Eine aktuelle Studie, die auf dem Internationalen Kongress der European Respiratory Society (ERS) vorgestellt wurde, hat die Wirksamkeit von kochsalzhaltigen Nasentropfen für Kleinkinder untersucht. Die Studie, unter der Leitung von Professor Steve Cunningham, fand heraus, dass die Anwendung von Kochsalznasentropfen die Erkältungsdauer bei Kindern durchschnittlich um zwei Tage (von acht auf sechs Tage) verkürzen kann. Außerdem wäre das Ansteckungsrisiko innerhalb der Familie deutlich geringer gewesen.
Wie wirken kochsalzhaltige Nasentropfen?
Kochsalz besteht aus Natrium und Chlorid. Laut Professor Steve Cunningham von der Universität Edinburgh wird Chlorid von den Zellen in der Nase genutzt, um Hypochlorsäure zu produzieren. Die nutzt der Körper, um Viren abzuwehren. „Durch die zusätzliche Zufuhr von Chlorid an diese Zellen wird ihnen geholfen, mehr Hypochlorige Säure zu produzieren, was die Virusvermehrung unterdrückt, die Dauer der Virusinfektion verkürzt und somit auch die Dauer der Symptome verringert“, erklärt Cunningham.
Im Untersuchungszeitraum bekamen die Kinder mindestens viermal täglich drei Tropfen in jedes Nasenloch, bis es ihnen besser ging. Allerdings wurden den Kindern Kochsalzlösung mit rund 2,6 Prozent Natriumchlorid gegeben. Vorgefertigte Nasentropfen mit Kochsalz, die in Apotheken erhältlich sind, haben in der Regel eine geringere Konzentration, was ihre Wirksamkeit beeinflussen könnte. Zudem wurde die Studie noch nicht veröffentlicht. Eine abschließende Einordnung zur Qualität der Ergebnisse von anderen Forscherinnen und Forschern steht damit also noch aus.
Vorsicht bei abschwellenden Nasentropfen für Kleinkinder
Eltern von kleinen Kindern sollten jedoch immer zu kochsalzhaltigen Nasentropfen greifen. Abschwellende Nasentropfen, die Wirkstoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin enthalten, können bei Babys zu ernsthaften Nebenwirkungen führen. Die Tropfen bewirken eine Verengung der feinen Blutgefäße in der Nase, wodurch das Nasensekret leichter abfließen kann. Allerdings können geringe Mengen der Wirkstoffe in den Blutkreislauf gelangen und so auch das Gehirn erreichen. Das Risiko besteht darin, dass die gefäßverengende Wirkung im schlimmsten Fall die Herzfrequenz senken und eine betäubende Wirkung hervorrufen kann – was zu einer verlangsamten Atmung und einem Zustand ähnlich einem Koma führen könnte. Je kleiner das Kind, desto höher das Risiko. Daher wird vor Baby-Nasentropfen mit den Wirkstoffen Xylometazolin und Oxymetazolin auch gewarnt. Sie sollten nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt angewendet werden.
Sichere Anwendung von Kochsalznasentropfen
Kochsalzhaltige Nasentropfen ohne abschwellende Inhaltsstoffe sind dagegen ideal für Babys. Vor der Anwendung sollte die Nase des Kindes gereinigt werden. Bei Säuglingen kann ein Nasensauger hilfreich sein, um überschüssigen Schleim zu entfernen. Die Tropfen werden vorsichtig in das Nasenloch gegeben, um eine sichere und effektive Behandlung zu gewährleisten.