Public-Viewing in der Rigi-Rutsch’n: Gemeindewerke wollen „Sommermärchen“ nach Peißenberg holen
Während der Fußball-EM soll sich die Rigi-Rutsch’n in Peißenberg in eine Event-Arena verwandeln: Auf dem Bäderpark-Bolzplatz werden sechs EM-Spiele live übertragen.
Peißenberg – Erst kürzlich hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach einer sportlichen Talfahrt zwei Siege in Freundschaftsländerspielen gegen Frankreich und Holland eingefahren. Das lässt natürlich auf ein gutes Abschneiden bei der am 14. Juni beginnenden Heim-EM hoffen. Was das mit den Peißenberger Gemeindewerken und der Rigi-Rutsch’n zu tun hat? Viel, denn wie Vorstand Stefan Ziegler bei einem Pressegespräch in Anlehnung an die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland betont, wollen die Gemeindewerke „ein zweites Sommermärchen nach Peißenberg und in die Rigi-Rutsch’n holen“.
Am 14. Juni wird das KU zum ersten von insgesamt sechs Public-Viewings in die Rigi-Rutsch’n einladen. Über eine rund 11 Quadratmeter große Videowall wird dann das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland übertragen. Weitere Fixtermine sind die beiden Gruppenspiele der deutschen Elf gegen Ungarn und die Schweiz. Dazu wird die „Bäderpark-Event-Arena“ zu den beiden Halbfinals und zum Finale geöffnet – und zwar unabhängig von einer deutschen Beteiligung.
Wie die Gemeindewerke auf die Idee mit dem Public-Viewing kamen? „Wir haben uns in einer internen Arbeitsgruppe gefragt, was wir mit der Rigi-Rutsch’n besser machen können“, berichtet Ziegler: „Dabei war die EM im eigenen Land eine glückliche Fügung für uns.“ Man wolle die Euphorie und den möglichen Hype nutzen, um die Gemeindewerke und die Rigi-Rutsch’n als Marke zu präsentieren. Es solle Werbung für den Bäderbark betrieben werden – denn: „Wir wollen die Besucherzahlen in der Rigi-Rutsch’n steigern.“ Beim Public-Viewing, so Ziegler, könne ein „tolles Zusammengehörigkeitsgefühl“ entstehen. Und die Live-Übertragungen seien auch ein „Experiment“: „Die Frage ist, ob man die Rigi-Rutsch’n als Veranstaltungsort nutzen und somit zusätzliche Einnahmen generieren kann“, so Ziegler: „Wenn es funktioniert, dann kann ich mir 2025 auch ein Open-Air-Kino vorstellen.“ Entgegen anderslautender Meinungen habe Peißenberg infrastrukturell sehr viel zu bieten: „Wir müssen alles nur richtig einsetzen.“
Dass die Rigi-Rutsch’n als Location für Events bestens taugt, wenn das Wetter passt, hat der örtliche Liederkranz-Orchesterverein (LOV) bereits bewiesen. Die beiden Pool-Serenaden (2019 und 2022) erfreuten sich toller Resonanz mit 750 respektive 1300 Besuchern. Der Unterschied zu den LOV-Events: Das Public-Viewing wird abseits der Schwimmbecken auf dem Rigi-Rutsch’n-Bolzplatz stattfinden. Aus Sicherheitsgründen wird das Areal durch einen Bauzaun abgetrennt. Ein Zugang zum Bäderbereich ist also nicht möglich. Das inclusive Beach-Volleyballplatz knapp 2000 Meter große Gelände würde zwar Kapazität für mehr Public-Viewing-Zuschauer bieten, aber die Gemeindewerke haben sich auf eine Obergrenze von 500 festgelegt. Die Videowall ist allwettertauglich – soll heißen: Das Public-Viewing findet grundsätzlich auch bei schlechtem Wetter statt – „außer es stürmt“, wie Ziegler ergänzt.
Vorverkaufsstart der Karten ist am 1. Mai – „Ziel ist die schwarze Null“
Der Eintritt wird pro Veranstaltungstag fünf Euro kosten. Im Ticket sind zwei Euro als Verzehrgutschein (die Bewirtung sollen örtliche Vereine übernehmen; siehe Kasten) enthalten, ein Euro fließt an den Förderverein der Rigi-Rutsch’n. Wichtig: 300 Eintrittskarten werden jeweils im Vorverkauf angeboten und 200 an der Abendkasse. Vorverkaufsstart (Online oder im Kundencenter der Gemeindewerke) ist der erste Mai.
Die Organisation des Public-Viewings ist für die Gemeindewerke laut Stefan Ziegler ein „ziemlicher Kraftakt“. Angefangen bei GEMA- und Uefa-Lizenzen, über Security-Dienst bis hin zu technischen Fragen musste ein breites Themenfeld beackert werden. Aber: „Wir trauen uns das zu. Wir können das“, betont der KU-Chef: „Es kann etwas Großes entstehen.“ Insgesamt rechnen die Werke mit Projektkosten von 25 000 Euro. Neben den Eintrittsgeldern und Umsatzbeteiligungen hofft man noch auf Sponsoren. „Unser Ziel ist eine schwarze Null“, so Ziegler.
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Kooperation mit Vereinen
Für das Public-Viewing wollen die Peißenberger Gemeindewerke Kooperationspartner mit ins Boot holen. „Für das leibliche Wohl der Gäste ist gesorgt. Getränke und Essen werden von ortsansässigen Organisationen und Vereinen an bereitgestellten Verkaufsständen angeboten“, heißt es im Konzeptentwurf zum Public-Viewing: „Dadurch wird nicht nur eine vielfältige Auswahl an Speisen und Getränken gewährleistet, sondern auch die lokale Gemeinschaft unterstützt.“
Interessenten, die ihre Vereinskasse aufbessern wollen, können sich über die Website der Gemeindewerke bis zum 19. April bewerben. Melden sich mehr als sechs Vereine, dann wird gelost. Ein weiterer Partner beim Public-Viewing wird Radio Oberland sein. Das Eröffnungsspiel und das Finale werden vom Lokalsender mit Moderationen begleitet. „Neben dem Live-Streaming der deutschen Fußballspiele werden zusätzliche Aktivitäten und Unterhaltungselemente angeboten, um die Atmosphäre zu beleben und für Abwechslung zu sorgen. Dazu gehören unter anderem Musik, Spiele und Gewinnspiele rund um das Thema Fußball“, wird im Konzeptentwurf angekündigt. Übrigens: Wer will, kann das Public-Viewing-Gelände außerhalb der sechs Übertragungstage mieten – zum Beispiel für Firmenfeiern.