Riskantes Manöver - Musk schickt unerfahrene junge Männer, um US-Behörden radikal zu transformieren

Elon Musk ist dabei, die US-Behörden kräftig umzukrempeln. Wie „Wired“ berichtet, hat er nun die US-Entwicklungsbehörde (USAID) ins Visier genommen. Mitglieder seines Teams haben versucht, auf geheime Informationen und Sicherheitssysteme bei USAID zuzugreifen. „Wired“ berichtet unter Berufung auf CNN, dass Top-Sicherheitsbeamte von USAID, die diesen Versuch vereitelt haben, anschließend beurlaubt wurden. Zudem hat Musk mit seinem Team Zugang zu einem besonders wichtigen System erhalten, das für die Abwicklung von Zahlungen der Regierung zuständig ist. Diese Schritte sind Teil von Musks Plan, im Auftrag von Präsident Trump die Ausgaben der Regierung erheblich zu reduzieren.

Unerfahrene, aber talentierte junge Leute

Was viele überraschen mag: Musk setzt für diese großen Aufgaben ein Team sehr junger Leute ein. Laut „Wired" handelt es sich um sechs Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren. Diese haben wenig bis keine Erfahrung in Regierungsarbeit, übernehmen aber jetzt wichtige Aufgaben im sogenannten Ministerium für Regierungseffizienz (DOGE). Die jungen Ingenieure tragen Titel wie „Experte“, wobei unklar bleibt, was genau ihre Aufgaben sind.

Die jungen Männer haben unterschiedliche Hintergründe: Einer hat gerade erst die Schule beendet und war an der Northeastern University eingeschrieben, wo er ein Praktikum bei Musks Unternehmen Neuralink absolvierte. Ein anderer hat die Universität von Nebraska—Lincoln abgebrochen, war Thiel Fellow und Teil eines Teams, das alte griechische Schriftrollen entzifferte. Ein weiteres Mitglied besuchte die University of California, Berkeley, und hat vor seiner Tätigkeit bei DOGE bei Meta, Palantir und dem Hedgefonds Bridgewater Associates Praktika gemacht.

Besorgnis über Musks Vorgehen

Diese Entwicklungen lösen Besorgnis aus. Es ist unklar, welche genauen Aufgaben diese jungen Leute im DOGE übernehmen und wie sicher die sensiblen Regierungsdaten in ihren Händen sind. „Es fühlt sich an wie eine feindliche Übernahme der Regierungsmaschine durch den reichsten Mann der Welt“, sagt Don Moynihan, Professor für öffentliche Politik an der Universität Michigan, gegenüber „Wired“. Der Politikprofessor Nick Bednar von der University of Minnesota fügt hinzu, dass sie wahrscheinlich nicht über die nötige Erfahrung verfügen, um die komplexen rechtlichen und administrativen Anforderungen der von ihnen verwalteten Behörden zu verstehen.

Mangelnde Transparenz und Aufsicht

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Transparenz und Aufsicht. Da die jungen Ingenieure keine offiziellen Regierungsangestellten sind, hat der Kongress kaum eine Möglichkeit, einzugreifen oder das Geschehen zu überwachen. Dies wirft Fragen zur Rechenschaftspflicht und Sicherheit auf, insbesondere angesichts der Zugangsrechte, die diese jüngeren Mitarbeiter offenbar besitzen.