Ehrenamt: Neues Tool hilft, die richtige Aufgabe in Freising zu finden

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Auf Information und Aufklärung setzten die Mitglieder des VDK an ihrem mit Luftballons geschmückten Stand. © Lehmann

In Freising gibt es viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Ein neues Tool hilft Menschen, die ein Ehrenamt suchen, die passende Aufgabe zu finden.

Freising - Welche Möglichkeiten gibt es eigentlich für Menschen in Freising, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten? Eine äußerst gute Chance sich diesbezüglich umfangreich zu informieren, bietet der traditionelle Ehrenamtsmarkt in der Freisinger Innenstadt. Und so präsentierten sich am Samstag im Bereich der Oberen Hauptstraße wieder zahlreiche Vereine und Organisationen, stellten ihre Arbeit vor und hofften zugleich auf neue helfende Hände. Ein Ehrenamtsteam kämpft dabei ums Überleben – allerdings nicht, weil unterstützende Kräfte fehlen, sondern sich die Gesetzeslage ändern könnte.

Das Interesse aus der Bevölkerung war groß, sich nach dem Markteinkauf bei bestem Wetter noch über die ehrenamtlichen Vereine und Organisationen zu informieren – und davon gibt es in Freising ziemlich viele. Ein neues Tool für Menschen, die sich engagieren möchten, stellte dabei Johanna Sticksel vom Treffpunkt Ehrenamt vor, nämlich die „freil!ich Freising“-Datenbank.

Das Thema Kita-Plätze beschäftigt den Kinderschutzbund

Hier können Menschen mit Tatendrang in diversen Anzeigen stöbern und dann etwa als Schulweghelfer, in der Hospiz-Bewegung oder im Bereich Nachhilfe ein passendes Angebot finden. „Es sollte halt noch mehr genutzt werden“, so Sticksel, aber Erfolge gab es diesbezüglich dennoch schon: Die Wärmestube hat durch diese Datenbank neues Personal finden können.

Ein paar Schritte weiter war Alexandra Maier vom Vorstand des Kinderschutzbundes dabei, einige bunte Luftballone aufzublasen. „Das Thema Betreuung und Kindergartenplätze ist nach wie vor ein zentrales“, so Maier. Aber auch Spenden seien freilich nach wie vor fundamental wichtig, um Familien in Not zügig und niederschwellig unterstützen zu können.

Das traumhafte Wetter lockte am Samstag viele Bürger zum Ehrenamtsmarkt in die Freisinger Innenstadt. Die Interessierten informierten sich an den vielen Ständen über die Arbeit der Organisationen und Vereine.
Das traumhafte Wetter lockte am Samstag viele Bürger zum Ehrenamtsmarkt in die Freisinger Innenstadt. Die Interessierten informierten sich an den vielen Ständen über die Arbeit der Freisinger Organisationen und Vereine. © Lehmann

„Eine Gesellschaft ohne Ehrenamt funktioniert halt nicht“, betonte Hannah Pauer von der Caritas Freising. Für das Team hinter dem Caritas-Infostand war eines zudem völlig klar: „Ehrenamt ist auch ein Brückenbauer und ist extrem wichtig für den sozialen Frieden.“

„Da geht einem einfach das Herz auf“, erzählte etwa Monika Laschinger, die beim Caritas-Angebot „Besuchsdienst mit Hund“ mitarbeitet und zusammen mit ihrer Hündin „Ellie“ regelmäßig Senioren besucht und dabei auch den enormen Benefiz des Ehrenamtes spürt. Ehrenamt sollte aber auch aufklärend wirken, wie Reinhard Seeliger vom VDK erklärte.

Gut besucht war der Stand des Seniorennetzwerkes „Frieda und Ben“ beim Ehrenamtsmarkt.
Gut besucht war der Stand des Seniorennetzwerkes „Frieda und Ben“ beim Ehrenamtsmarkt in Freising. © Lehmann

Das beste Beispiel: Kaum war der VDK-Stand eröffnet worden, musste das VDK-Team schon erste Hilfe leisten. Eine ältere Dame war nämlich über das Blindenleitsystem gestolpert, erfreulicherweise hat sie sich dabei nicht stark verletzt. „Diese Rinnen gehören halt abgeschrägt“, so die Meinung von Seeliger. Überhaupt, so sein Eindruck, wisse kaum jemand über das Blindenleitsystem Bescheid, viele Bürger halten es schlichtweg für eine Regenrinne mit Frässpuren, weshalb hier mehr aufgeklärt werden müsse.

„Das wäre dann das Aus für uns“

Ein anderes Problem hat aktuell die Schwangerschaftsberatungsstelle Donum Vitae. Weil vom Gesetzgeber seit geraumer Zeit überlegt wird, den „Abtreibungsparagraphen“ 218 abzuschaffen, könnte das erhebliche Auswirkungen auf die Beratungsstelle haben. Doris Hofmann, Leiterin vom Donum Vitae Freising, formulierte es so: „Das wäre dann das Aus für uns.“ An ihrem Info-Point war deshalb auch die Möglichkeit vorhanden, für oder gegen die Abschaffung des Paragraphen 218 zu stimmen.

Nicht abstimmen, aber dafür melden konnte man sich bei der Lebenshilfe Freising. „Wir suchen für alles und jeden Bereich“, erklärte Saskia Bichlmeier von den Offenen Hilfen. „Bei uns“, so berichte Bichlmeier im Gespräch mit dem FT, „gibt es ein extrem flexibles Ehrenamt, da ist für jeden was dabei.“

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