„Niemand hilft uns“ – Touristenpaar kämpft verzweifelt um Rückkehr aus Jamaika

Das irische Ehepaar Lisa und Brendan Mooney sitzt nach dem Hurrikan "Melissa" in Jamaika fest. "Melissa" ist der stärkste Hurrikan, der Jamaika je direkt traf, und hat auf der Insel schwere Schäden angerichtet. Ersten Einschätzungen der UN zufolge wurde das Land "in einem noch nie dagewesenen Ausmaß verwüstet". Die Regierung erklärte das gesamte Land zum Katastrophengebiet.

"Wir haben schon zwei Flüge gestrichen bekommen", klagte Lisa Mooney gegenüber der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft RTE. Anstatt auf einer Trauminsel ihren 50. Geburtstag zu feiern, erleben sie nun einen Albtraum und wollen nur noch nach Hause.  

Touristenpaar kämpft verzweifelt um Rückkehr aus Jamaika: "Wir haben kein Wasser in unserem Hotel"

Die Umstände sind belastend: "Wir haben kein Wasser in unserem Hotel. Sie versuchen, das Wasser aus dem Schwimmbad für zwei Stunden am Abend aufzubereiten, damit wir die Toiletten spülen und duschen können. Wir stehen Schlange für die Mahlzeiten", so Lisa. 

In ihrem Hotelzimmer stand der Regen, ihr Mann habe ihn mit Handtüchern trockengewischt.
Als Typ-1-Diabetikerin macht sie sich zudem Sorgen um ihre Medikamente. "Niemand hilft uns. England und Kanada haben Flüge organisiert, um ihre Bürger nach Hause zu bringen." 

Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Handel sagte laut RTE, es sei sich bewusst, dass eine kleine Anzahl irischer Staatsbürger Jamaika verlassen wolle. Man biete diesen Bürgern konsularische Hilfe und Beratung an.

Hurrikan Melissa: Vorher-Nachher-Bilder zeigen Ausmaß der Zerstörung in Jamaika

Spuren der Verwüstung überall an Jamaikas Küsten: Drohnenbilder zeigen die Auswirkungen von Hurrikan Melissa in weiten Teilen Jamaikas. Zerstörte Häuser, überflutete Straßen, nichts Grünes mehr zu sehen. Das belegen die Vorher-Nachher-Aufnahmen. Der US-Wetterdienst "AccuWeather" schätzt die Schäden und wirtschaftlichen Verluste in der westlichen Karibik auf 48 bis 52 Milliarden US-Dollar. 

Die jamaikanische Informationsministerin bestätigte am Freitag mindestens 19 Todesfälle. Es gebe jedoch Anzeichen dafür, dass weitere Leichen geborgen werden könnten. Etwa 462.000 Menschen seien weiterhin ohne Strom. Die Verteilung von Notfallnahrungsmitteln habe begonnen.