Touristensteuer und Eintrittsgebühr: Immer mehr Urlaubsdestinationen bitten Reisende 2024 zusätzlich zur Kasse
Inflation und Preiserhöhungen halten Urlauber nicht vom Reisen ab. In 2024 gibt es neue Gebühren und Steuern für Touristen. An diesen Ferienorten wird es künftig teurer.
Der Tourismus boomt. Das zeigt ein kürzlich erschienener Bericht der Welttourismusorganisation (UNWTO). Nach einem starken Reisejahr 2023 habe die Reisenachfrage fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. In einigen Regionen sollen die Zahlen von 2019 bereits übertroffen worden sein. Der globale Tourismus werde sich bis 2024 komplett von der Corona-Pandemie erholt haben, so der Bericht der UNWTO weiter. Inflation und Teuerungen scheinen die Urlauber also nicht vom Reisen abzuhalten. In diesem Jahr kommen jedoch weitere Preiserhöhungen auf die Reisenden zu. Hier einige Länder und Städte, in denen Sie künftig zusätzliche Ausgaben einplanen sollten.
Trauminsel kassiert Touristensteuer: Bali, Indonesien

Die indonesische Urlaubsinsel Bali gehört mit ihren alten Tempeln, üppigen Reisefeldern und wunderschönen Traumstränden zu den beliebtesten Reisezielen weltweit. Künftig benötigen Bali-Urlauber jedoch etwas mehr Geld. Ab sofort gilt nämlich die seit Monaten diskutierte und von der Regierung eingeführte Touristensteuer. Jeder Ausländer bezahlt bei Einreise 150.000 Indonesische Rupien (ungefähr neun Euro). Die Einnahmen will die Regierung in Naturschutz, nachhaltigen Tourismus und Serviceleistungen investieren. Ein großer Teil des Geldes soll auch in die Bewältigung von Balis Müllproblem fließen. Laut Regierung sollen die Gelder zudem auf eine Weise gesammelt, verwaltet und ausgegeben werden, die vollständig nachvollziehbar und transparent ist und den Touristen auf Bali einen echten Nutzen bringt, berichtet The Bali Sun.
Um lange Wartezeiten am Flughafen zu vermeiden, wird empfohlen, die Touristensteuer bereits im Vorfeld über die Webseite Love Bali oder die Love Bali App zu bezahlen. Alternativ kann auch bei der Einreise am Flughafen „I Gusti Ngurah Rai“ mit Kreditkarte bezahlt werden. Für viele mag der Betrag niedrig wirken, er wird jedoch zusätzlich zu den 500.000 Rupien (30 Euro) für ein 30-Tage-Visum berechnet. Auch Kinder sind von der Touristensteuer betroffen. Wer Kurztrips auf Nachbarinseln wie die Gili Islands oder Lombok plant, muss bei der Rückreise nach Bali erneut die Brieftasche zücken. Ausgenommen davon sind die Inseln Nusa Penida, Nusa Lembongan oder Nusa Ceningan, da diese zur Provinz Bali gehören.
Eintritt für Tagesbesucher: Venedig, Italien

Venedig, die Stadt auf dem Wasser. Für viele Urlauber ein Reiseziel, dass man einmal im Leben gesehen haben soll. Die italienische Stadt leidet schon seit längerem unter Massentourismus. Die Stadtverwaltung hat daher beschlossen, neue Maßnahmen zu ergreifen, um den Besucherstrom zu lenken und die Altstadt für künftige Generationen zu bewahren. Ab sofort müssen Tagesbesucher im Voraus online ihren Besuch reservieren und eine Eintrittsgebühr von fünf Euro entrichten.
Meine news
Die Eintrittsgebühr wird im Jahr 2024 an insgesamt 29 Tagen getestet. Der Testzeitraum erstreckt sich vom 25. April bis zum 14. Juni 2024. Die genauen Daten, hauptsächlich Wochenenden, können auf der mehrsprachigen Webseite der Stadt Venedig eingesehen werden. Dort kann die Eintrittsgebühr auch direkt bezahlt werden. Sie bekommen einen QR-Code, den sie bei Kontrollen vorzeigen müssen. Kinder unter 14 Jahren sind von der Eintrittsgebühr ausgeschlossen, müssen aber trotzdem angemeldet werden. Personen, die in Hotels oder Ferienwohnungen in der Altstadt übernachten, sind von der Zahlung befreit. Für Nicht-Zahler kann eine Geldstrafe von 50 bis 300 Euro verhängt werden.
Urlaub wird teurer: Griechenland erhebt neue Klimasteuer
Griechenland bietet Urlaubern sowohl antike Stätten als auch atemberaubende Strände. Wie der ADAC berichtet, soll der Urlaub aber jetzt teurer werden. Die Regierung des beliebten Urlaubslandes ersetzt demnach die bisherige Bettensteuer durch eine saisonabhängige Klimasteuer. Diese soll deutlich höher ausfallen. Die Steuer wird pro Tag und pro Zimmer bzw. Apartment erhoben und ist in den Monaten März bis Oktober fällig. Die Höhe der Zahlung richtet sich dabei nach Art der Unterkunft.
- Hotel mit ein bis zwei Sternen: 1,50 € pro Tag
- Hotel mit drei Sternen: 3 € pro Tag
- Hotel mit vier Sternen: 7 € pro Tag
- Hotel mit fünf Sternen: 10 € pro Tag

In vermieteten Appartements oder bei online vermittelten Kurzzeitvermietungen werden 1,50 € pro Tag fällig. Die Neuregelung gilt seit 1. Januar 2024.
Touristensteuer erhöht sich: Amsterdam, Niederlande
Bereits 2019 hatte Amsterdam eine Bettensteuer für Touristen eingeführt. Für das Jahr 2024 wurde diese jetzt deutlich erhöht. 12,5 Prozent des Übernachtungspreises müssen Urlauber pro Übernachtung bezahlen, heißt es in einem Bericht der Stadt Amsterdam. Vor Erhöhung belief sich die Bettensteuer auf sieben Euro pro Übernachtung. Touristen und Besucher sollen somit künftig mehr zu den finanziellen Herausforderungen der Stadt beitragen. Dies gab Hester van Buren, Vizebürgermeisterin der Stadt Amsterdam, bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2024 bekannt.
Eintritt für die Hagia Sophia: Istanbul, Türkei
Jedes Jahr strömen zahlreiche Besucher nach Istanbul, unter anderem für die Hagia Sophia. Das wichtige byzantinische Bauwerk ist UNESCO-Weltkulturerbe und war lange Zeit ein Museum. In 2020 wandelte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Hagia Sophia wieder in eine Moschee um, und machte sie bei freiem Eintritt zugänglich. Seit Anfang dieses Jahres ist der Zugang wieder kostenpflichtig. 25 Euro beträgt der Eintritt für alle Besucher, einschließlich türkischer Staatsbürger. Kinder unter 8 Jahre gehen frei. Außerdem sollen Touristen und Gläubige die Moschee über getrennte Eingänge betreten, um die Gebete nicht zu stören. Gläubige, die die Hagia Sophia zum Gebet aufsuchen, genießen weiterhin freien Eintritt, heißt es auf Istanbul Tourist Information.