Fan-Wut an alter Wirkungsstätte: Jürgen Klopp fliegt eigene Aussage um die Ohren
Jürgen Klopp sieht sich massiver Kritik ausgesetzt. Mainz-Fans verurteilen seinen Wechsel zu Red Bull scharf und erheben schwere Vorwürfe.
Mainz – Jürgen Klopp, einer der bekanntesten Trainer im internationalen Fußball, hat mit seiner Entscheidung, ab dem 1. Januar als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull tätig zu sein, für Aufsehen gesorgt. Die Anstellung bei dem umstrittenen Konzern zieht nicht nur den Unmut vieler Fußballtraditionalisten auf sich, sondern hat auch zu heftigen Protesten bei den Fans seines früheren Vereins Mainz 05 geführt.
Während des Bundesligaheimspiels gegen RB Leipzig machten die Mainzer Fans ihrem Ärger Luft. Mit Spruchbändern kritisierten sie Klopp scharf.
Auf einem der Banner war zu lesen: „Klopp: ‚Ich mag Menschen, bis sie mich enttäuschen.‘ Bist du beKLOPPt?“ Diese Worte beziehen sich auf eine Aussage, die Klopp im Podcast „Im Kopf des Trainers“ im Sommer getätigt hatte. Ein weiteres Spruchband lautete: „Alles, was wir dich haben werden lassen, hast du vergessen?“
Mainzer Fans protestieren mit deutlichen Worten
Die Ultraszene Mainz wirft Klopp vor, alles vergessen zu haben, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist. Mainz 05 war nicht nur seine erste Trainerstation im Profifußball, sondern auch der Verein, bei dem er zwischen 1990 und 2001 als Spieler aktiv war. Seine Verdienste um den Verein sind unbestritten, doch die Entscheidung für Red Bull wird von vielen als Verrat an den Werten angesehen, die Klopp einst verkörperte.
Die Reaktionen der Fans spiegeln eine tiefe Enttäuschung wider. „Klopp hat uns enttäuscht“, so der Tenor in den Fanreihen. Die Entscheidung für Red Bull, einen Konzern, der im Fußball vielfach kritisiert wird, passt für viele nicht zu dem Bild, das sie von ihrem ehemaligen Trainer hatten.
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Heidel verteidigt Klopp trotz Fan-Kritik
Mainz-Sportvorstand Christian Heidel reagierte im Vorfeld des Spiels auf die Spekulationen, ob Klopps neuer Job sein Denkmal in Mainz beschädigen könnte. Im Sky-Interview sagte er: „Ach du lieber Gott. Wer sich da irgendwie Gedanken macht, hat ein Brett im Kopf.“ Heidel verteidigte damit indirekt Klopp und stellte die Bedeutung der Fanproteste infrage.
„Da war nichts Schlimmes drauf“, sagte Heidel nach dem Spiel angesprochen auf die Spruchbänder. Sollte Klopp bei einem zukünftigen Besuch im Mainzer Stadion ausgepfiffen werden, habe Heidel aber ein großes Problem damit. Klopp habe es verdient, dass die Leute applaudierten. „Weil diesen Verein in der Art, wie er heute ist, gäbe es nicht ohne Jürgen Klopp.“
Jürgen Klopp sorgt mit Engagement bei Red Bull für Kontroversen
Die Kontroverse um Klopps neuen Job zeigt, wie emotional das Thema in Mainz und der Fußball-Welt diskutiert wird. Für viele Fans bleibt Klopp eine Identifikationsfigur, doch seine neue Rolle bei Red Bull sorgt für eine tiefe Kluft zwischen ihm und einem Teil der Anhängerschaft. Die Diskussionen werden wohl noch lange anhalten, während Klopp seine neue Herausforderung in Angriff nimmt. (ck)