Gaißach beschließt den Bau einer Multifunktionshalle: Fertigstellung bis Ende 2024
Gaißach – Gaißach plant den Bau einer Multifunktionshalle im Ortsteil Untergrieß, um dort 30 Asylbewerber unterbringen zu können.
Keine halben Sachen möchte die Gemeinde Gaißach machen, um die Voraussetzungen für die Unterbringung von Asylbewerbern zu schaffen. Eine Aufstellung von temporären Wohncontainern ist vom Tisch. Stattdessen plant die Gemeinde nun mit dem Bau einer neuen Multifunktionshalle an der Erlenstraße im Gewerbegebiet von Untergries – es soll eine Lösung für eine nachhaltige Dauernutzung sein.
Dort soll, so der einmütige jüngste Beschluss des Gemeinderates, eine 250 Quadratmeter große Halle in Massivbauweise errichtet werden. Die Hülle in Holz- und Stahlbauweise mit kompletter Heizungs- und Sanitärausstattung kann im Innern dann je nach Nutzung mit mobilen Elementen variabel, schnell und unkompliziert nachträglich an andere Bedarfe angepasst werden.
Das bauliche Konzept erinnert laut Bürgermeister Stefan Fadinger (CSU/Freie Wählergemeinschaft) stark an den vor wenigen Jahren errichteten Handwerkerhof am Eingang zum Gewerbegebiet: Die Möglichkeit etwa, die Fassade mit großen Schiebetoren nachzurüsten, soll die Strukturen dafür schaffen, im Anschluss an eine Unterbringung von bis zu 30 Asylbewerbern dort weiteren Werkstätten- oder Lagerraum an einheimische Gewerbebetriebe vermieten zu können. Dass es dafür einen Bedarf gibt, das habe der Handwerkerhof eindeutig bewiesen.
Mit den zuständigen Stellen im Tölzer Landratsamt ist die Gemeinde hinsichtlich der Baumaßnahme und der vertraglichen Gestaltung der Nutzung bereits im Gespräch, betonte Fadinger weiter. Eine Umsetzung des Vorhabens hält er bis Ende 2024 für realistisch.
Dass sich die Gemeinde aufs Bauen versteht, brachte der Bürgermeister auch in seinem kurzen Jahresrückblick zum Ausdruck: Mit der Fertigstellung des Kindergartens und der Schulturnhalle unter erschwerten Rahmenbedingungen habe die Gemeinde „ein schwieriges Jahr“ gut bewältigt. Dabei dankte er dem Gemeinderat und den Beschäftigten im Rathaus für ihre Unterstützung.
E-Carsharing im Oberland beigetreten
Beschlossen hat der Gemeinderat in seiner Jahresabschlusssitzung ebenfalls, dem „E-Carsharing im Oberland“ beizutreten. Wie bereits mehrfach bereits aus anderen Gemeinden berichtet, soll damit eine einfache und nachhaltige Möglichkeit geschaffen werden, ein Auto ortsnah anzubieten.
Gebucht werden kann das Fahrzeug über eine App bei einem Kfz-Betrieb, während die Gemeinde dafür den Stellplatz und die Ladestruktur bereitstellt. Stationiert werden soll das Fahrzeug beim Bahnhof – ebenfalls in Untergries. Doch bis es so weit ist, wird das laut dem Gaißacher Bürgermeister noch einige Zeit dauern. Rainer Bannier