Nach wenigen Monaten im Job - 23-Jährige ist von 40-Stunden-Woche überfordert und verteidigt Generation Z
Nicht immer fällt jungen Menschen der Einstieg ins Arbeitsleben leicht. So geht es auch Piper Hansen. Die 23-jährige ist Angestellte eines YMCA-Büros in Louisville, Kentucky – und das erst seit wenigen Monaten. Mit „Business Insider“ sprach sie über die Belastungen, die sie als junge Berufseinsteigerin im Arbeitsleben schon jetzt verspürt. Piper fühle sich von der Arbeitslast, die ihren Alltag dominiert, niedergeschlagen und wünsche sich mehr Freiraum für Freizeitaktivitäten und soziale Kontakte.
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Piper hat angeblich keine Zeit mehr für ihre Freunde wegen der Arbeit
Ein typischer Arbeitstag beginnt bei Hansen um 7 Uhr morgens. Vor 19 Uhr ist sie meistens nicht zu Hause. Die Zeit, die übrig bleibe, reiche kaum aus, um Sachen im Haushalt zu erledigen. Entsprechend fragt Piper sich: „Wie soll ich mein ganzes Leben in einem nine-bis-five-Arbeitsplan unterbringen?“ Freunde treffen ist unter der Woche gar nicht möglich. Sie sagt: „Ich versuche, Zeit einzuplanen, um etwas mit meinem Freund zu unternehmen [...], aber einer von uns ist immer erschöpft von seinem Arbeitstag.“
US-Amerikanerin fordert flexiblere Arbeitskultur
Im Namen ihrer Generation forderte die 23-Jährige eine flexiblere Arbeitskultur, die es ermöglicht, die Arbeit mit anderen Aspekten des Lebens besser zu vereinbaren.
Sie fügte hinzu: „Ich sehe, dass andere Menschen flexiblere Situationen haben, die es ihnen ermöglichen, zu reisen oder andere Dinge außerhalb der Arbeit zu genießen, und das möchte ich auch.“ Hansen betonte aber auch, dass sie ihren Job an sich schätze, kritisierte aber die geringe Flexibilität, die ihrer Meinung nach das moderne Arbeitsleben prägt.
Tränen bei der Gen Z wegen 40-Stunden-Woche
In ihrer Altersgruppe ist Piper mit dieser Einschätzung nicht alleine. Gegenüber „Business Insider“ bezog sie sich auf ein Video, das in den letzten Wochen viral gegangen ist und auch in Deutschland diskutiert wurde. FOCUS online berichtete ebenfalls über den Fall einer jungen Erwachsenen, die in Tränen ausbrach, weil sie sich von ihrer 40-Stunden-Woche überfordert fühlte.
Die junge Berufseinsteigerin bezog sich in ihrem Gespräch mit dem „Business Insider“ auf ein kürzlich in den sozialen Medien viral gegangenes Video, in dem eine junge Arbeitnehmerin namens Brielle in Tränen ausbrach, weil sie sich von ihrer 40-Stunden-Woche überfordert fühlte.
Die Reaktionen auf dieses Video seien zwiegespalten gewesen. Manche Menschen, die es gesehen und kommentiert haben, waren verständnisvoll, andere machten sich über die junge Frau und die Gen Z lustig und betonten, dass das Arbeitsleben nun einmal genau so sei. Dem entgegnet Piper so: „Als Person der Generation Z, die den gleichen Übergang ins Berufsleben durchläuft wie die Person in diesem viralen Video, möchte ich nur sagen: Wir wissen, dass es so ist. Aber muss es so sein?“
Sie will eine Lanze für ihre Generation brechen, die Dinge hinterfragt und nicht einfach so hinnimmt: „Das ist es, was ich an der Generation Z liebe: Wir sehen die Realität, wie die Welt ist, aber wir sehen auch, dass es die Möglichkeit für etwas Besseres gibt.“