Kündigung auf dem Volksfest Vaterstetten: Jetzt spricht die Wirtin
Nach dem jähen Ende der Zeit als Festwirte auf dem Vaterstettener Volksfest äußert sich jetzt die Schaustellerfamilie Fahrenschon aus Rosenheim zur Kündigung des Vertragsverhältnisses mit der Gemeinde.
Vaterstetten – Der Vertrag zwischen der Familie Fahrenschon und der Gemeinde Vaterstetten sei keineswegs einseitig durch die Gemeinde gekündigt worden, sondern die Entscheidung, getrennte Wege zu gehen, in gegenseitigem Einvernehmen gefallen. „Wir hätten sonst auch gekündigt“, sagt Festwirtin Anna-Maria Fahrenschon der Ebersberger Zeitung am Montag, 26. August, am Telefon. Entsprechend sei die Kommunikation mit der Gemeinde abgestimmt gewesen. Das Rathaus hatte seine diesbezügliche Pressemitteilung mit „Gemeinde Vaterstetten löst Vertrag mit Festwirt auf“ überschrieben.
Wie auch Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) geizt die Festwirtin mit Details zum Anlass des Vertragsendes. Es habe „unterschiedliche Meinungen und Auffassungen“ bei verschiedenen Punkten gegeben, etwa über die künftige Gestaltung des Vaterstettener Volksfestes. Wiederholt hatten Gäste gegenüber der Redaktion lange Wartezeiten im Festzelt bemängelt, etwa beim 125-jährigen Feuerwehrjubiläum, das samt Kreisfeuerwehrtag dort stattfand. Auch Online-Bewertungen lassen auf entsprechende Probleme bei der kulinarischen Versorgung schließen. Das sei weder der Grund noch der Fall gewesen, lässt dagegen Fahrenschon die EZ wissen: „Davon habe ich nie gehört!“ Im Gegenteil habe die Wirtefamilie das Vaterstettener Volksfest „immer beliebter gemacht“.
Allgemein gesprochen könne es viele Gründe haben, weshalb eine Vertragsverlängerung trotzdem nicht zustande komme, so Anna-Maria Fahrenschon. Man könne etwa auf finanzieller Ebene nicht zusammenkommen. Grundsätzlich herrschten in der Branche eine angespannte Personalsituation und hohe Auflagen.

Auch in Murnau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) hat die Familie Fahrenschon ihren Volksfest-Vertrag verloren, was im vergangenen Jahr sogar für eine juristische Auseinandersetzung mit der Gemeinde sorgte. Die Deutung der Festwirtin dieses Zerwürfnisses klingt nun so: „Wenn etwas keinen Spaß mehr macht, muss man aufhören, oder?“
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Vaterstettens Bürgermeister Spitzauer wiederum lässt im Nachgang keine Gelegenheit aus, sich „ausdrücklich bei der Familie Fahrenschon für die letzten Jahre (zu) bedanken“. Aber manchmal sei es eben auch Zeit, getrennte Wege zu gehen. Das Rathaus Vaterstetten sucht nach eigener Mitteilung nun „intensiv“ an der Nachfolgersuche. Schließlich sei das Volksfest „eine bedeutende Veranstaltung für die Gemeinde und ihre Bürger“.