Polar-Zyklon verwüstet Norditalien: Todesopfer durch Unwetter – Wassermassen donnern von Autobrücke

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Ein Polar-Zyklon fegt über Italien und hinterlässt Chaos und Zerstörung. Überschwemmungen, Todesfälle und gesperrte Verkehrswege prägen das Bild.

Genua – Aktuell wird Italien von heftigen Unwetter heimgesucht. Insbesondere der Norden des Landes erlebte am Donnerstag (17. Oktober) extreme Wetterbedingungen. In mehreren Regionen gibt es Überschwemmungen, bei Genua kam ein Mann ums Leben. Ein Polar-Zyklon, ein außertropischer Wirbelsturm, der von Nordwesten über das Land zieht, ist für diese Wetterkapriolen verantwortlich und soll sich weiter in Richtung Süden bewegen.

Polar-Zyklon verursacht in Norditalien schwere Überschwemmungen

Die Regionen Ligurien und Toskana sind besonders hart getroffen. Schon in der Nacht zum Donnerstag machte sich der polare Wirbelsturm in Ligurien durch Überschwemmungen bemerkbar. Am darauffolgenden Tag entfalteten die Gewitter ihre volle Wucht. Ein Mann verlor in der Nähe von Genua sein Leben, als er beim Pilzesammeln in einem Wald von den Fluten überrascht wurde, berichtete rainews.it.

Überflutungen führten zur Sperrung von Bahnhöfen und Autobahnabschnitten. Schulen mussten geschlossen werden. Ein Video, das auf X geteilt wurde, zeigt eindrucksvoll die Wassermassen, die in Sori bei Genua von einer Autobrücke in den darunterliegenden Fluss stürzen. Am Freitagmorgen wurde in Ligurien die zweithöchste Warnstufe aufgehoben.

Schwere Unwetter in Italien: Siena unter Wasser

Auch in Teilen der Toskana, insbesondere in der Umgebung von Siena, war die Situation am Donnerstag kritisch. Aufgrund von Gewittern und starken Regenfällen – in einigen Gebieten fielen bis zu 100 mm Wasser pro Stunde – traten Bäche und Flüsse über die Ufer. Der Präsident der Region, Eugenio Giani, warnte am Donnerstagabend auf seinem Facebook-Profil, dass einige Flüsse im Laufe des Freitags kritische Pegelstände erreichen könnten.

Wasser donnert bei Genua von einer Autobrücke in den darunterliegenden Fluss – zahlreiche Orte in Italien wurden beim Unwetter überschwemmt. © Screenshot/X

In Siena führten Überschwemmungen zur Schließung des Bahnhofs und legten den Zugverkehr in Richtung Florenz lahm. Ein Einkaufszentrum wurde überflutet. Die Situation bleibt angespannt. Bürgermeisterin Nicoletta Fabio ordnete für Freitag die Schließung aller Schulen an. In der Umgebung von Livorno überflutete der Sturm Keller, Straßen und Häuser. Ein Mann konnte gerade noch vor den Fluten gerettet werden, als er sich verzweifelt an Verkehrsschilder klammerte.

Wirbelsturm erreicht am Wochenende den Süden Italiens

Während Ligurien das Schlimmste überstanden hat, prognostizieren Wetter-Experten, dass sich die Sturmfront, die auch im Süden Frankreichs wütete, am Freitag auf den Nordosten und die zentral-südlichen Regionen Italiens ausweiten wird. Es wird mit Niederschlägen in großen Teilen Venetiens und Friaul-Julisch Venetiens gerechnet. In den zentral-südlichen Regionen werden für den Abend heftige Gewitter und Schauer erwartet.

Am heutigen Freitag gilt in fünf Regionen die zweithöchste Alarmstufe: Ligurien, Emilia-Romagna, Lombardei, Toskana und Venetien. Das italienische Wetterzentrum warnt für Samstag vor Unwettern im Nordosten und in der Mitte des Südens. Auf Sizilien besteht eine hohe Sturmgefahr. Eine Wetterbesserung ist dank eines herannahenden Hochs erst zwischen Sonntag und Montag in Aussicht. Erst vor wenigen Monaten hatte Italien eine Hochwasser-Katastrophe erlebt. (mt)

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