Mitten in wichtigem Harris-Moment ruft Joe Biden an – und rührt Mitarbeiter zu Tränen

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Kamala Harris erhält nach Bidens Rückzug zahlreiche Unterstützung. Nun rief der US-Präsident das Wahlkampfteam an und warb für seine Nachfolgerin.

Washington – Mit viel Rückenwind startet Kamala Harris als mögliche Ersatzkandidatin nach Joe Bidens Rückzug in die US-Wahl 2024. Aktuell soll die 59 Jahre alte Demokratin laut Medien-Schätzungen die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten haben, um im November als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei gegen den Republikaner Donald Trump antreten zu können. Außerdem sammelt sie innerhalb von 24 Stunden eine Rekordsumme an Spenden. Fest steht: Die Demokraten formieren sich aktuell neu – vermutlich mit einer starken Frau an der Spitze.

Kamala Harris erhält emotionale Unterstützung von Biden: „Umarmt sie. Sie ist die Beste“

Inmitten der Neuorganisation des Wahlkampfs meldete sich nun US-Präsident Joe Biden telefonisch bei einem Besuch von Kamala Harris in der Wahlkampfzentrale der Demokraten. „Wenn ich nicht Covid hätte, wäre ich gerade bei Euch“, sagte er dem Wahlkampfteam in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware. Er richtete sich außerdem mit unterstützenden Worten für Harris an die Anwesenden: „Ich weiß, dass Kamala mich hören kann und gleich zu Euch sprechen wird“, sagte Biden. „Umarmt sie. Sie ist die Beste.“

US-Präsident Joe Biden hat sich telefonisch bei einem Besuch von Kamala Harris in der Wahlkampfzentrale der Demokraten zugeschaltet. (Archivbild) © Susan Walsh/AP/dpa

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der US-Präsident an Covid erkrankt war. In der Folge hatte er sich in seinem Privathaus isoliert. Mit Blick auf den Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 machte er aber deutlich, dass er in den kommenden Wochen „komplett involviert“ sein wird. „Ich werde da draußen mit Kamala Wahlkampf machen“, sagte er. „Ich werde wie ein Wilder arbeiten, sowohl als amtierender Präsident, um Gesetze durchzubringen, als auch im Wahlkampf.“

Nach Bidens Rückzug: Harris erhält volle Unterstützung von Demokraten

Seit seinem Rückzug hat sich Joe Biden nicht mehr öffentlich geäußert. Seine Entscheidung hatte er am Sonntag (21. Juli) schriftlich verkündet. Wie n-tv berichtet, sollen einige Mitarbeiter des Wahlkampfteams nach Bidens Worten sogar den Tränen nahe gewesen sein. Für Harris wird in den kommenden Wochen eine Aufholjagd beginnen, um im Wahlkampf gegen Donald Trump punkten zu können. Bisher stehen die Zeichen für sie gut: Im August wird sie voraussichtlich von den Demokraten als Nachfolgerin von Biden nominiert.

Der US-Präsident hatte Harris, die unmittelbar im Kreuzfeuer von Fake-News stand, als erster die volle Unterstützung zugesagt. Weitere Parteigrößen sprachen sich danach zügig für sie aus – darunter vor allem die ebenfalls als mögliche Bewerber gehandelten Gouverneure Gavin Newsom (Kalifornien), Josh Shapiro (Pennsylvania) und Roy Cooper (North Carolina). Auch Konkurrenz von der einflussreichen Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, muss die Vizepräsidentin nach deren Verzicht nicht fürchten. Aus dem linken Flügel der Partei bekam Harris Unterstützung von der Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez. 

Republikaner wegen Harris in Aufruhr: Vance teilt direkt gegen Vizepräsidentin aus

Zugleich machte das Republikaner-Lager gegen Harris mobil. Donald Trump betonte mehrfach, dass Bidens Rückzug und Harris‘ neue Rolle gesetzeswidrig sei. Bei Auftritten in den Bundesstaaten Ohio und Virginia bezeichnete Trumps Vizekandidat J.D. Vance sie unter anderem als „eine Million Mal schlimmer als Biden“. Sie habe die Politik des Amtsinhabers mitzuverantworten, so der Tenor. Vance zeichnete das Bild von „vernebelten Räumen“, in denen „Elite-Demokraten“ den Sturz von Biden konspirativ geplant hätten. (fbu/dpa)

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